Vincent KriechmayrAPA/EXPA/Johann Groder

Motiviert von "Arnie": ÖSV-Abfahrer wollen aufs Podium

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Die ÖSV-Abfahrtsmannschaft rund um Vincent Kriechmayr erhofft sich bei den Heimrennen in Kitzbühel den in dieser Saison erstmaligen Sprung auf das Podium. Dafür gab es von Arnold Schwarzenegger sogar eine Motivationsrede.

Vincent Kriechmayr und der derzeit verletzte Aleksander Aamodt Kilde haben im Vorjahr jeweils einen Abfahrtssieg auf der Streif gefeiert, heuer stehen die Vorzeichen auf Marco Odermatt. Der Schweizer agiert als Wengen-Doppelsieger in Überform.

Für Österreich geht es am Freitag und Samstag (jeweils 11.30 Uhr/ORF 1 & JOYN) um den ersten Podestplatz der Saison in dieser Disziplin, nach einem Rumpfteam auf den Lauberhorn wird quantitativ das Optimum mit einem Oktett ausgenützt.

"Reine Kopfsache" für Kriechmayr

Der Anspruch des Weltmeisters von 2021 ist größer als zwei fünfte Plätze in Bormio und Wengen. "Das ganze Leben ist eine reine Kopfsache. Und beim Skifahren ist Selbstvertrauen sehr entscheidend. Man sieht das bei den vorderen zwei, die fahren mit einer so breiten Brust und gehen ans Limit", sagte Kriechmayr mit Blick auf Odermatt und den Franzosen Cyprien Sarrazin.

Dieses Selbstvertrauen war dem Oberösterreicher zuletzt abhanden gekommen, das Streif-Abschlusstraining war aber vielversprechend für einen Turnaround. Kriechmayr hatte den zuletzt vermissten Grundspeed wieder gefunden, damit kann er auch wieder voll ans Limit gehen.

"Ich lebe von meinem guten Skifahren. Und wenn ich mich nicht wohl fühle, dann kann ich nicht attackieren. Dann bin ich sehr fehleranfällig und schlampig", so Kriechmayr.

"Odermatt der große Favorit"

Freilich abhängig von Odermatt könnte es durchaus ein enges Rennen werden. "Wer schlussendlich am meisten Kurven da runter auf Zug fährt und am besten trifft, ist vorne. Natürlich ist ein Odermatt der große Favorit, er ist in herausragender Form, aber er kocht auch nur mit Wasser", sagte Kriechmayr.

"Ich bin sicher keiner der Topfavoriten. Aber ich würde trotzdem gerne gewinnen. Voller Angriff, volles Risiko. Nur so hat man die Möglichkeit, da vorne mitzukämpfen", fügte der Österreicher hinzu.

Österreichs Abfahrer unter Druck

Angesichts von nur sechs Top-12-Rängen für Österreich in bisher fünf Saisonabfahrten ist Cheftrainer Marko Pfeifer gefragter Interviewpartner. "Die Situation kenne ich schon vom Slalom vor ein paar Jahren. Ich bin aber guter Dinge", sagte der Kärntner.

"Wenn der eine oder andere eine gute Fahrt runterbringt, wird er am Stockerl stehen. Das Training stimmt uns zuversichtlich, ich hoffe, dass sie es sich zutrauen. Ich will nicht, dass sie sich zu großen Druck machen, weil dann bist du gehemmt", so Pfeifer.

Motivationsrede von "Arnie"

Das sei leicht geredet, weiß Pfeifer: "Vinc muss ausblenden, dass er die Nation retten muss mit seinem Podiumsplatz." Die Stimmung in der Mannschaft sei gut, es gab auch Zuspruch von Arnold Schwarzenegger.

"Wir hatten einen lässigen Abend. 'Arnie' ist vorbeigekommen und hat uns ein paar motivierende Worte in die Runde gegeben. Auf Englisch. Aber das war richtig cool. Wenn wir das umsetzen, wird es passen", sagte Pfeifer.

Babinsky nach Trainingssturz bereit

Wie Kriechmayr ist auch Stefan Babinsky voll fit, er hat auch keine Nachwehen von seinem Sturz im zweiten Training und will seiner Bilanz von zwei sechsten Abfahrtsplätzen in diesem Winter ein weiteres gutes Ergebnis hinzufügen: "Ich will das gute Gefühl, das ich aufgebaut habe, umsetzen."

So weit fehlte es ihm in seiner Karriere nicht zum Stockerlplatz, er sei überzeugt, dass die Hundertstel oder Zehntel sicher noch einmal zurückkommen. Die kalte Witterung werde aus dem Unterfangen eine Challenge machen, er werde aber parat sein.

"Respekt" vor der Streif

Mit großer Zurückhaltung kommt man auf der Streif nicht weit, das weiß auch Daniel Danklmaier: "Es heißt Gas geben von oben bis unten, du wirst dich skifahrerisch nicht immer top und wohl fühlen. Die Ski müssen aber immer nach unten zeigen. Auch wenn es Kitzbühel ist und du Respekt hast."

Ja, runterwollen müsse man, erklärte der zuletzt erkältete Otmar Striedinger. "Sie verzeiht nicht sehr viele Fehler, das tut aber keine Abfahrtsstrecke auf der Welt."

Hemetsberger erwartet "Fahrt am Anschlag"

Daniel Hemetsberger geht davon aus, dass für den Sieg eine Fahrt am Anschlag notwendig sein werde. "Ich glaube, muss man extrem am Zacken fahren."

Aktuell bereitet das Knie Probleme, die Hoffnungen auf Schmerzfreiheit am Start seien aber da, ansonsten werde es kritisch: "Wenn du dir einen Nagel eintrittst und der Fuß weh tut, steigst du auch nicht drauf. So verhält es sich."

Seit einem Sturz in Beaver Creek fährt Hemetsberger mit eingerissenem Außenmeniskus. Trotzdem will er eine aktive Fahrt machen und zwischen fünf und zehn landen. Vorne weg favorisiert er Odermatt: "Die Siege haben ihn stärker gemacht. Er hat einen brutalen Lauf, er ist entspannt wie noch nie. Er macht seine Sachen sehr gewissenhaft und fährt momentan wie ein Berserker. Und das skitechnisch perfekt."

ribbon Zusammenfassung
  • Die ÖSV-Abfahrtsmannschaft rund um Vincent Kriechmayr erhofft sich bei den Heimrennen in Kitzbühel den in dieser Saison erstmaligen Sprung auf das Podium.
  • Dafür gab es von Arnold Schwarzenegger sogar eine Motivationsrede.
  • Das gesamte Rennwochenende aus Kitzbühel sehen Sie im TV auf ORF 1 und online im ORF-1-Livestream auf Österreichs SuperStreamer JOYN.