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Möglicher VW-Einstieg versetzt Red Bull in Aufbruchstimmung

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Die Pläne des VW-Konzerns, mit den Marken Audi und Porsche in die Formel 1 einzusteigen, lassen bei Red-Bull-Verantwortlichen den Puls steigen. "Es ist spannend für die Formel 1, es ist spannend für Porsche und Audi, und eine mögliche Verbindung mit Red Bull wäre extrem spannend", sagte Christian Horner, der Teamchef von Red Bull Racing, in Melbourne. Ab jetzt würden konkrete Gespräche einen Sinn machen, so Horner. Auch die zweite VW-Marke könnte beim Dosen-Imperium andocken.

Am Donnerstag haben Audi und Porsche eine entscheidende Hürde auf dem Weg in die Premium-Motorsportart genommen. Der Aufsichtsrat von Volkswagen bestätigte in einer Sitzung die "Planungen der beiden Konzernmarken für einen eventuellen Einstieg in die Formel 1". Das heißt, die beiden Töchter können sich ab jetzt im Detail damit auseinandersetzen, mit welchen Partnern und in welcher Form dieser Einstieg vollzogen werden könnte.

Die Liaison Porsche und Red Bull kündigt sich schon seit einiger Zeit an, erste Gespräche haben auch schon stattgefunden. Ein mögliches Szenario ist das einer technologischen Partnerschaft, bei der sich Porsche an Red Bull Powertrains beteiligt, der neuen Antriebsfabrik von Red Bull in Milton Keynes. Wenn das Motor-Reglement in der Formel 1 für die Zeit ab 2026 neu geschrieben wird, soll die Elektro-Komponente des künftigen Hybrids von Porsche kommen.

"Ich finde diese Konstellation super", sagte Ex-Rennfahrer Gerhard Berger, der im Motorsport bestens vernetzt ist und seit Jahrzehnten enge Verbindungen zu Red Bull pflegt. "Schon alleine aus Marketing-Sicht passen Red Bull und Porsche gut zusammen. Da habe ich das Gefühl, das ist irgendwie frisch. Ich glaube, dass das so passieren wird", sagte der DTM-Chef. Es wird auch schon über einen Zeitpunkt spekuliert, wann die Partnerschaft verkünden werden könnte - und zwar beim Red-Bull-Heimspiel in Spielberg am zweiten Juli-Wochenende.

Mit wem sich Audi ins Bett legt, ist noch weniger klar. Was auch damit zu tun hat, dass die Ingolstädter nicht in erster Linie eine Partnerschaft auf Augenhöhe anstreben, sondern sich vorstellen können, die Mehrheit bei einem Team zu erwerben, um die Marke Audi klar zu positionieren. Die Kandidatenliste ist lang und umfasst neben anderen Aston Martin, Alfa Romeo und Williams. Noch eine Außenseiter-Option ist McLaren. Das britische Traditionsteam soll nach Gesprächen angesichts des offenbar zu niedrigen Angebots bereits abgewunken haben.

Eine andere Variante bringt das Portal "f1-insider.com" unter Berufung auf Quellen bei Audi in Spiel. Demnach gibt es das Denkmodell, dass sich Audi das zweite Team von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz einverleibt - AlphaTauri. "Das Formel-1-Werk steht in Faenza in Italien, nur rund hundert Kilometer entfernt von der Lamborghini-Fabrik, Audis Edelsportwagen-Marke. Red Bull würde das Team weiter sponsern. Der Motor könnte Lamborghini heißen und Ferrari Konkurrenz machen, Lamborghinis Hauptgegner im Sportwagen-Segment", heißt es in dem entsprechenden Bericht.

Von einem technologischen Standpunkt sei Audi jedenfalls gut gerüstet für die Formel 1, meint Berger. "Ich glaube, dass Audi eine hervorragende Motorenabteilung hat. Wenn Audi Formel 1 macht, traue ich ihnen zu, ein gutes Bild abzugeben. In der DTM sind die zum Teil Kreise gefahren um die anderen mit ihrem Motor", sagte der Tiroler in einer Medienrunde.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Pläne des VW-Konzerns, mit den Marken Audi und Porsche in die Formel 1 einzusteigen, lassen bei Red-Bull-Verantwortlichen den Puls steigen.
  • "Es ist spannend für die Formel 1, es ist spannend für Porsche und Audi, und eine mögliche Verbindung mit Red Bull wäre extrem spannend", sagte Christian Horner, der Teamchef von Red Bull Racing, in Melbourne.
  • Mit wem sich Audi ins Bett legt, ist noch weniger klar.