Vincent KriechmayrAPA/Barbara Gindl

Kriechmayr fährt in Saalbach um Super-G-Kristall

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2021 hat Vincent Kriechmayr bereits einmal die kleine Kristallkugel für den Gewinn der Super-G-Wertung erhalten, am Freitag in Saalbach-Hinterglemm könnte der Oberösterreicher erneut zuschlagen (11.30 Uhr/ORF 1 & JOYN).

Dafür ist allerdings ein Sieg nötig und der Schweizer Marco Odermatt dürfte bei derzeit 81 Zählern Vorsprung nicht besser als 14. werden. Auch Raphael Haaser, Stefan Babinsky, Daniel Danklmaier und Lukas Feurstein sind für den ÖSV beim Alpinskifinale am Start.

Für Kriechmayr ist die Situation ganz einfach. "Voller Angriff." Das Vertrauen in die eigene Stärke sei da, in Kvitfjell habe er den Flow wieder gefunden. Die "bescheidene Saison" aus seiner Sicht retten könne nur eine Kugel. "Auf alle Fälle ist die Kugel das Ziel, vor allem in einem Jahr, wo wir kein Großereignis haben." Für Freitag erwartet der 32-Jährige ein enges Rennen, die Kurssetzung sei flüssiger als erwartet.

Fünf seiner 18 Siege im Weltcup hat der Oberösterreicher bei Finalveranstaltungen errungen, je zwei in Aare 2018 sowie Courchevel 2022, einen in Soldeu 2023. In Schweden bei tiefwinterlichen Bedingungen, in Frankreich und Andorra auf Frühlingsschnee.

"In Courchevel war es auch ein nicht so gutes Jahr bis dahin, da habe ich zum Schluss nochmals das Ruder rumreißen wollen. Ich würde nicht sagen, dass ich ein Spezialist [für Frühjahrsschnee, Anm.] bin, das kann auch Zufall sein."

Video: Kristallkugeln für ÖSV-Stars

Österreichs Speedfahrer haben seit ihren letzten Rennen Mitte Februar in Kvitfjell viel trainiert, auch in Hinterglemm, das besondere Bemühen im WM-Ort von 2025 spüren die Sportler. "Die hauen sich rein, wir haben sehr oft Trainingsmöglichkeiten. Wir starten deshalb aber nicht mit Zeitbonus", sagte Kriechmayr.

Cheftrainer Marko Pfeifer war im "lässigen" freien Training Donnerstagfrüh von Kriechmayr "sehr beeindruckt". Er werde nicht rechnen, Vinc müsse ein gutes Rennen fahren, der Rest passiere dann einfach. "Es ist alles möglich. Aber ich weiß gar nicht, wann Odermatt das letzte Mal in einem Super-G gepatzt hat?", fragte Pfeifer in die Medienrunde.

Tatsächlich war dies mit einem Ausfall im Februar 2022 bei Olympia in Peking der Fall. Wie sehr der Regen der Piste, die von Frauen und Männern befahren wird, zusetzen wird, bleibt abzuwarten. "Er ist dosierter, mehr mit Radien, weniger Tempo drinnen", sagte Pfeifer über die Kurssetzung.

Gegenwärtig sei das Gelände vielleicht nicht so extrem ausgeprägt aufgrund der Schneearmut, aber sehr homogen, bei der WM werde das anders aussehen. Einerseits fahre man da komplett auf der Herrenstrecke, andererseits werde es sicher anspruchsvoller werden. Pfeifer: "Wir freuen uns auf das Rennen morgen. Die Chancen stehen gut, dass wir ein gutes Ergebnis einfahren."

Top-Favorit bleibt Odermatt. Er schied vergangene Woche im Riesentorlauf aus, verpasste damit die Chance, alle Rennen in dieser Disziplin in einer Saison zu gewinnen. Freilich stand er bereits als Gesamtweltcupsieger und Erster der Disziplinwertung fest. Weitere Kristalle könnten im Super-G und Abfahrt folgen, wobei der Schweizer selbst jene in der Abfahrt zum Herzensprojekt erkoren hat.

Für Österreich hat Haaser hat gute Chancen, die Disziplinwertung als Dritter abzuschließen, zwei zweite Plätze hat er in seiner bisher stärksten Saison vorzuweisen.

"Es war eine sehr konstante Saison, da ist ein Schritt weitergegangen. Das war die kontinuierliche Arbeit über die letzten Jahre und die Erfahrung." Babinsky will nichts anders machen als die ganze Saison über, also "mit einem guten Gefühl und Freude" fahren.

ribbon Zusammenfassung
  • Vincent Kriechmayr strebt bei Super-G in Saalbach am Freitag nach seiner zweiten kleinen Kristallkugel; ein Sieg ist dafür notwendig, während Spitzenreiter Marco Odermatt nicht besser als 14. werden darf.
  • Österreichs Speed-Team, inklusive Raphael Haaser, Stefan Babinsky, Daniel Danklmaier und Lukas Feurstein, zeigen sich motiviert; Cheftrainer Marko Pfeifer lobt Kriechmayrs Trainingseindruck, sieht jedoch Odermatt als Favorit.
  • Raphael Haaser hat gute Aussichten, die Saison als Dritter in der Disziplinwertung zu beenden, was seine bisher stärkste Saisonleistung unterstreicht.