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Kobayashi beendet Siegesserie von Prevc - Schuster 6.

Heute, 17:53 · Lesedauer 3 min

Eine Woche vor dem Start der Vierschanzen-Tournee sind Österreichs Skispringer weiter auf Erfolgssuche. Während der Japaner Ryoyu Kobayashi die Siegesserie von Domen Prevc beendete, verpassten die ÖSV-Adler am Sonntag im zweiten Engelberg-Bewerb neuerlich das Podest. Die Ehre rettete als Sechster Jonas Schuster, die ÖSV-Routiniers hatten in der Windlotterie hingegen schwer zu kämpfen. Jan Hörl wurde 15., Stefan Kraft 19. Daniel Tschofenig verpasste gar den zweiten Durchgang.

Schuster bestätigte seinen fünften Platz vom Samstag, er kann seiner ersten Tournee ohne Druck entgegenblicken. "Bei der Tournee liegt die Latte, was alles angeht, ein bisserl höher. Aber ich habe gezeigt, dass ich gut springen kann und freue mich darauf", erklärte der 22-Jährige im ORF. So wie Schuster gehört auch Stephan Embacher aktuell zu den Lichtblicken. Der 19-Jährige wurde am Sonntag Achter und markierte mit 145 m im ersten Durchgang Weitenrekord auf der Groß-Titlis-Schanze. Probleme machte ihm dabei nur die Landung, am Samstag war er überhaupt zu Sturz gekommen. "Die Sprünge sind top, ich geh jetzt aber einmal Skifahren", witzelte Embacher.

Zum Scherzen dürfte hingegen Kraft oder Tschofenig, der im Jänner 2025 die Tournee gewann und später auch den Gesamtweltcup, nicht zumute sein. "Es ist wichtig, dass wir den Kopf frei kriegen und die Leichtigkeit wiederfinden", meinte stellvertretend für die "alte Garde" Hörl. Mit dem Stockerl hatten die Routiniers wieder einmal nichts zu tun. Den Sieg machten sich Prevc und Kobayashi aus, Letzterer verhinderte mit 3,6 Punkten Vorsprung den sechsten Sieg seines slowenischen Rivalen in Folge. Das haben bisher nur fünf Springer, darunter Thomas Morgenstern, geschafft. Rang drei ging an den Deutschen Felix Hoffmann.

ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl verließ Engelberg mit einem matten Gefühl. "Das müssen wir erst einmal hinunterschlucken", sagte der 49-Jährige. "Das Training ist eigentlich immer sehr gut, im Wettkampf geht's momentan ein bissl in die Hose. (...), Es ist nicht das, was wir vor der Tournee erhofft haben, aber wir müssen jetzt analysieren und ein bissl abschalten. Dann hoffen wir, dass die Tournee besser wird."

Eder wieder Achte

Beim Frauen-Springen wenige Stunden zuvor wurde die Salzburgerin Lisa Eder wie im Vortages-Bewerb Achte. Nach dem ersten Durchgang auf der Großschanze auf Rang drei gelegen, hatte die 24-Jährige in der Entscheidung aufgrund einer Verkürzung wegen eines Sturzes vor ihr sowie ungünstiger Windverhältnisse Pech. Die Slowenin Nika Prevc feierte ihren vierten Saisonsieg, die norwegische Halbzeitführende Anna Odine Ström verpasste ihren zweiten um 16,7 Zähler.

Auf das Podest schaffte es auch Katharina Schmid (-36,2), Eder fehlten nach Sprüngen auf 130 und 115 m 9,7 Zähler auf die Deutsche. Eder: "Der zweite Durchgang hat sich angefühlt, als wären drei Tonnen über mir am Vorbau. Vielleicht habe ich etwas falsch gemacht, das muss ich analysieren." Weiter geht es im Weltcup zu Silvester und Neujahr in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf.

Zusammenfassung
  • Ryoyu Kobayashi beendete mit einem Sieg und 3,6 Punkten Vorsprung die Erfolgsserie von Domen Prevc beim zweiten Springen in Engelberg.
  • Bester Österreicher wurde Jonas Schuster als Sechster, während die Routiniers Jan Hörl (15.), Stefan Kraft (19.) und Daniel Tschofenig ohne Topplatzierung blieben und Stephan Embacher mit 145 m einen neuen Schanzenrekord aufstellte.
  • Bei den Frauen wurde Lisa Eder erneut Achte, nachdem sie nach dem ersten Durchgang Dritte war und wegen schwieriger Bedingungen im Finale das Podest um 9,7 Punkte verpasste.