Sidney CrosbyAPA/Getty Images North America/Steph Chambers

Eishockey-WM

Kanada jagt mit Star-Power den 29. Titel

Heute, 07:54 · Lesedauer 4 min

Mit 13 aktuellen Weltmeistern und angeführt von Final-Held David Pastrňák nimmt Tschechiens Nationalteam die Titelverteidigung in Angriff. Die großen Favoriten bei der 88. Eishockey-WM ab Freitag in Stockholm und Herning sind aber der Rekordweltmeister und das Gastgeber-Team. Kanada geht mit den Superstars Sidney Crosby und Nathan MacKinnon auf den 29. Titel los, Schweden peilt mit 18 NHL-Spielern den ersten Titel seit 2018 an. Hoch gehandelt wird auch das US-Team.

Kanadas Teamchef Dean Evason hat nach dem Testmatch in Wien gegen Österreich (5:1) hochkarätige Verstärkung bekommen. "Captain Canada" Crosby ist erstmals seit 2015 dabei, damals führte er Kanada in Prag zu Gold. Der 37-Jährige hat auch zweimal Olympia-Gold (2010, 2014) und dreimal mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup (2009, 2016, 2017) gewonnen.

Sein Freund MacKinnon (Colorado Avalanche) war in dieser Saison zweitbester Scorer der NHL, dazu kommt mit Macklin Celebrini (San Jose Sharks) der Nummer-1-Draft 2024. Im Tor setzt Kanada mit Marc-Andre Fleury auf eine schillernde Persönlichkeit. Der Klubkollege von Marco Rossi bei Minnesota Wild hat mit Crosby und den Penguins dreimal den Stanley Cup geholt. Die WM bildet den Abschluss seiner Karriere, mit einem Erfolg könnte der 40-Jährige als 31. Spieler der "Triple Gold Club" (Olympiagold, WM-Titel, Stanley-Cup-Sieg) beitreten. Vor ihm verteidigt Minnesota-Kapitän Jared Spurgeon.

Schweden will mit einer starken Truppe erstmals seit 2018 wieder Gold holen - seither stand das Tre-Kronor-Team nicht mehr im Finale. "Wir wissen, dass wir eine Mission haben, nämlich WM-Gold zu gewinnen. Wir haben letztes Jahr eine Bronzemedaille gewonnen und wollen dieses Jahr zwei Stufen höher steigen", erklärte Teamchef Sam Hallam. Stars wie Torhüter Jacob Markström (New Jersey Devils) oder die Stürmer Filip Forsberg (Nashville Predators) und Lucas Raymond, Klubkollege von Marco Kasper bei den Detroit Red Wings, sollen dafür sorgen, dass Schweden so wie bisher nur 2013 bei einer Heim-WM Gold holt.

Tschechien setzt großteils auf Bewährtes mit Erfolgstrainer Radim Rulík und 13 Spielern, die das Land im vergangenen Mai mit dem Triumph in Prag in einen Freudentaumel gestürzt haben. "Es ist klar, dass mehr von uns erwartet wird. Wir haben den gleichen Kern, darüber bin ich froh", sagte Rulík. Star des Titelverteidigers ist Pastrňák. Der Stürmer der Boston Bruins, heuer drittbester NHL-Scorer mit 43 Toren und 63 Assists, hat im Finale vor einem Jahr gegen die Schweiz (2:0) in der 50. Minute das entscheidende 1:0 erzielt.

Starkes US-Team

Die USA haben mit Zach Werenski (San Jose Sharks) einen der besten Verteidiger der NHL zur Verfügung und eine starke Offensive, angeführt von Clayton Keller (Utah HC) und Tage Thompson (Buffalo Sabres).

Finnland, am Freitag (16.20 Uhr) in Stockholm Auftaktgegner von Österreich, und Vize-Weltmeister Schweiz sind wie immer Medaillenanwärter. Finnland hat nach der Enttäuschung 2024 (Platz acht) einen Umbruch im Trainerstab durchgeführt, Antti Pennanen startet mit sechs NHL-Spielern ins Turnier. Die Schweiz, in den jüngsten 12 Jahren dreimal Vizeweltmeister, hat mit einer starken Vorbereitung aufhorchen lassen und in den letzten Tests Finnland 8:2 und Tschechien 5:3 besiegt.

Österreich spielt im Globen

Zum fünften Mal (nach 2012, 2013, 2017, 2023) findet eine Weltmeisterschaft in zwei Ländern statt. Gespielt wird die Gruppe B in Herning und die Österreich-Gruppe A in Stockholm. Spielstätte ist die Globen Arena, die seit 2021 nach dem verstorbenen schwedischen DJ Avicii benannt ist und bis zur Eröffnung der Sphere in Las Vegas im Sommer 2023 das größte kugelförmige Gebäude der Welt (mit einer Innenhöhe von 85 Meter) war.

Im Globen, der zwecks Modernisierung ein Jahr gesperrt war, wird zum fünften Mal eine WM gespielt (1989, 1995, 2012, 2013). Österreich war nur 1995 dabei, nach sechs WM-Spielen dort wartet Rot-Weiß-Rot noch auf den ersten Sieg. Vor 30 Jahren gab es trotzdem Grund zum Feiern: mit einem 4:4 im Relegations-Rückspiel gegen die Schweiz schaffte das ÖEHV-Team nach dem 4:0 im ersten Duell in Gävle den Klassenerhalt und qualifizierte sich so für die Heim-WM im darauffolgenden Jahr in Wien.

Zusammenfassung
  • Kanada geht mit den Superstars Sidney Crosby und Nathan MacKinnon auf den 29. Titel los, während Marc-Andre Fleury als Torhüter den Abschluss seiner Karriere mit einem möglichen Beitritt zum "Triple Gold Club" krönen könnte.
  • Tschechien verteidigt den Titel mit 13 aktuellen Weltmeistern, angeführt von David Pastrňák, der im Vorjahr im Finale gegen die Schweiz das entscheidende Tor erzielte.
  • Schweden peilt mit 18 NHL-Spielern den ersten Titel seit 2018 an, während die USA mit einer starken Offensive und Defensive ebenfalls hoch gehandelt werden.