Fußball
Glasner feiert mit Crystal Palace nächste Sensation
Es sind die beiden einzigen Titel in der Klubgeschichte. Der Verein triumphierte als erster Supercup-Debütant seit Nottingham Forest 1978. Dafür verantwortlich war vor allem Tormann Dean Henderson, der im Elferschießen die Schüsse von Alexis Mac Allister und Harvey Elliott hielt. Zudem schoss Mohamed Salah drüber. Den letzten Elfmeter verwandelte mit Justin Devenny ein Akteur, der erst kurz vor Schlusspfiff eingetauscht worden war. "Ich liebe diese großen Momente, in dieser Drucksituation zu sein", betonte Henderson, der auch schon im FA-Cup-Endspiel einen Strafstoß gehalten hatte.
Während der 90 Minuten hatte Crystal Palace durch Jean-Philippe Mateta (17./Elfer) und Ismaïla Sarr (77.) zweimal ausgeglichen. Für den Meister trafen Hugo Ekitiké (4.) und Jeremie Frimpong (21.). "Das erste Spiel der Saison gleich gegen Liverpool, dann treffen sie gleich mit dem ersten Schuss. Aber unsere Reaktion war großartig", resümierte Glasner. Das sei auch nach dem zweiten Gegentreffer wieder der Fall gewesen.
Zur Pause habe er betont, dass seine Schützlinge ruhig bleiben müssten. "Wir haben gewusst, dass wir ein paar Chancen bekommen werden. Die Spieler hatten das Selbstvertrauen und den Glauben daran zurückzukommen", sagte der 50-Jährige. Über 90 Minuten gesehen sei es ein Spiel gewesen, in dem beide Teams mehr oder weniger auf dem gleichen Level agiert hätten. "Das macht uns sehr stolz."
Liverpool legte einen Traumstart hin, nicht einmal vier Minuten waren gespielt, als Ekitiké von der Strafraumgrenze ins Eck traf. Der Underdog gab aber schnell eine Antwort. Mateta scheiterte zwar an Goalie Alisson, dafür wurde kurz danach Sarr von Virgil van Dijk im Strafraum gelegt. Beim verhängten Elfer schickte Mateta Liverpools Tormann in die falsche Ecke. Diesmal schlugen die "Reds" postwendend zurück. Frimpong krönte sein Pflichtspieldebüt mit einem Chip aus spitzem Winkel über Tormann Henderson hinweg. Ein Geniestreich - oder nur eine abgerissene Flanke.
Sarr glich via Innenstange aus
Nach dem Seitenwechsel ließ Ekitiké die Chance auf die Vorentscheidung aus (52.). Crystal Palace gab sich keineswegs geschlagen, Chris Richards (61.) und Eberechi Eze (62.) scheiterten an Alisson. Auf der anderen Seite verfehlte Florian Wirtz das Tor (69.). Das rächte sich. Die Glasner-Truppe schaltete nach einem Gakpo-Ballverlust schnell um. Nach einem Wharton-Idealzuspiel war Sarr via Innenstange erfolgreich. Einen Doppelschlag verhinderte Milos Kerkez, der einen Schuss des Stürmers in höchster Not blockte (79.).
Unmittelbar zuvor war ein potenzielles Handspiel im Liverpooler Strafraum ungeahndet geblieben. Den Matchball verpasste Devenny, sein Schuss ging hauchdünn daneben (96.). Deshalb musste die Entscheidung vom Punkt fallen, da es in diesem Bewerb keine Verlängerung gibt. Im Elferschießen blieb es spannend, da auch Eze an Alisson scheiterte und Borna Sosa die Latte traf. Jubeln durfte Crystal Palace, das kürzlich auf Trainingslager in Windischgarsten war, am Ende wie beim 1:0 gegen ManCity aber trotzdem.
Zusammenfassung
- Crystal Palace hat unter Trainer Oliver Glasner nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit den Community Shield im Wembley Stadium gegen Liverpool im Elfmeterschießen mit 3:2 gewonnen.
- Es ist erst der zweite Titel in der Klubgeschichte, beide im legendären Wembley Stadium und beide unter Glasner, nachdem zuvor der FA-Cup gegen Manchester City gewonnen wurde.
- Matchwinner war Tormann Dean Henderson, der zwei Elfmeter hielt, während Justin Devenny den entscheidenden Strafstoß verwandelte.