Spaniens Ex-Fußball-Chef Rubiales festgenommen
0Rubiales sei am Mittwoch auf dem Madrider Flughafen Adolfo Suárez von Beamten der Polizeieinheit Guardia Civil in Gewahrsam genommen und nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt worden, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere Medien. Rubiales hat alle Vorwürfe zurückgewiesen.
Zurück in der Heimat
Nach einem Aufenthalt in der Dominikanischen Republik landete Rubiales den Berichten zufolge mit einem Linienflieger in Madrid. Noch auf dem Flughafen sei er von Beamten in Empfang genommen und über seine Situation informiert worden, so RTVE.
Es wird erwartet, dass er von der zuständigen Richterin bald eine Vorladung erhält, um in der Sache der mutmaßlich irregulären Verträge vernommen zu werden.
Gegen Rubiales wird wegen mutmaßlich unregelmäßiger Verträge ermittelt, die während seiner fünfjährigen Präsidentschaft beim Fußballverband RFEF abgeschlossen wurden. Zu den mutmaßlichen Straftaten gehören in dieser Sache Korruption im Geschäftsverkehr, unlautere Verwaltung und Geldwäsche.
Sperre nach Kuss-Eklat
Zudem laufen in Spanien Strafermittlungen gegen den 46-Jährigen wegen des Kuss-Skandals bei der WM 2023 in Australien, der weltweit für Aufsehen gesorgt hatte.
Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Titel die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Hermoso widersprach der Aussage von Rubiales, der Kuss sei einvernehmlich erfolgt.
Rubiales war im vergangenen September im Zuge des Kuss-Skandals als Verbandschef zurückgetreten. Wegen der Affäre wurde er unter anderem vom Weltverband FIFA für drei Jahre gesperrt.
Der Spanier hat alle Vorwürfe - auch jene der Korruption - dementiert. In beiden Fällen droht dem Ex-Funktionär eine mehrjährige Haftstrafe. Gefängnisstrafen bis zu zwei Jahren werden in Spanien in der Regel zur Bewährung ausgesetzt.
Zusammenfassung
- Der ehemalige Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF, Luis Rubiales, wurde nach Korruptionsvorwürfen und sexueller Aggression am Madrider Flughafen festgenommen.
- Rubiales, der nach einem Aufenthalt in der Dominikanischen Republik zurückkehrte, soll wegen unregelmäßiger Verträge während seiner fünfjährigen Amtszeit vernommen werden; ihm drohen bis zu 72 Stunden Polizeigewahrsam.
- Der 46-Jährige erregte bereits international Aufsehen durch den Kuss-Skandal bei der WM 2023 und wurde von der FIFA für drei Jahre gesperrt; er weist alle Anschuldigungen zurück.
