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Formel 1: Millionen-Strafe für Red Bull wegen Budget-Überschreitung

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Der Ausgaben-Streit ist beigelegt, am Ergebnis der Formel-1-WM 2021 mit dem Triumph von Max Verstappen ändert sich nichts. Red Bull Racing muss für das Überschreiten der vorgeschriebenen Kostengrenze binnen 30 Tagen sieben Millionen US-Dollar (6,97 Mio. Euro) zahlen.

Zudem werden die aerodynamischen Entwicklungsressourcen - etwa das Testen im Windkanal - für die nächsten 12 Monate um zehn Prozent beschnitten. Red Bull sprach von einer "drakonischen Strafe", nahm sie aber hin.

Red Bull stimmt "widerwillig" zu

"Es wird Auswirkungen auf unsere Leistungsfähigkeit auf der Strecke nächstes Jahr haben", meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Man hätte das Angebot des Internationalen Automobilverbandes (FIA) "widerwillig" angenommen, stellte der Engländer am Freitag in Mexiko-Stadt nach Bekanntgabe der Strafen durch die Regelhüter bei einer Pressekonferenz klar.

Die FIA war nach einer monatelangen Untersuchung auf Red Bull zugegangen und hatte einen sogenannten akzeptierten Vertragsbruch vorgeschlagen. Ein Einspruchsrecht besteht nach dessen Annahme nicht mehr. Hätte der österreichisch-englische Rennstall nicht eingelenkt, hätte sich die Angelegenheit über weitere zwölf Monate hinziehen können. "Wir wollten das Kapitel hier und heute schließen", erklärte Horner.

2,15 Millionen Dollar zu viel

Laut Angaben der Regelbehörde gab der Rennstall im Vorjahr umgerechnet rund 2,15 Millionen US-Dollar mehr als die erlaubten 148,6 Millionen aus. Das Regelwerk wertet Verstöße unter fünf Prozent als "geringfügig". Zudem habe sich das Team während des gesamten Vorganges kooperativ gezeigt - und es sei das erste Jahr mit der Budgetgrenze gewesen. Daher hätte man Red Bull das Angebot zum akzeptierten Vertragsbruch gemacht.

Die "Bullen" kommen dadurch ohne Punkteabzug davon, Verstappen darf seinen ersten von nun zwei geholten WM-Titeln behalten. Das Bußgeld für das die Saison 2021 betreffende Vergehen wird nicht von der aktuell geltenden Kostenobergrenze abgezogen. Aston Martin, das die Ausgabengrenze nicht überschritten, aber gegen Verfahrensregeln beim Budget verstoßen hat, muss 450.000 US-Dollar zahlen.

Konkurrenz fordert harte Sanktionen

Konkurrenten von Red Bull, Fahrer und auch Teamchefs, hatten zuletzt in Austin harte Sanktionen gefordert, von Betrug war sogar die Rede gewesen. Horner hatte allerdings betont, sein Team habe durch Mehrausgaben keinen Entwicklungsvorteil gehabt. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte diese Argumentation zuletzt nicht gelten lassen und nach einer Abrechnung Horners wiederum spöttisch reagiert.

Die FIA fand laut einer Stellungnahme allerdings keine Hinweise darauf, dass Red Bull in böser Absicht gehandelt habe. Der Weltverband stellt sogar fest, dass das Team bei einer richtig angewandten Steuergutschrift nur 500.000 Dollar über der Kostengrenze gelegen wäre. Als Sieger der Konstrukteurswertung darf Red Bull sowieso die wenigste Zeit - fünf Prozentpunkte weniger als der WM-Zweite, zehn weniger als der Dritte - im Windtunnel verbringen. Im Hinblick auf künftige Entwicklungsschritte dürfte die Strafe einen weiteren Nachteil darstellen.

Nachdem Rennställe in der Vergangenheit immer wieder mehrere hundert Millionen Dollar ausgegeben haben sollen, hatte sich die Formel 1 nach jahrelangen Diskussionen für 2021 erstmals auf ein Ausgabenlimit geeinigt. Dadurch soll zum einen eine größere Chancengleichheit unter den teilnehmenden Teams erreicht werden. Zum anderen will sich die Motorsport-Königsklasse in Kombination mit weiteren Reformen als nachhaltigere und umweltfreundlichere Rennserie auch für andere Hersteller attraktiver machen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Strafe für Red Bull Racing für das Überschreiten der vorgeschriebenen Kostengrenze steht fest. Laut Automobil-Weltverband FIA muss das Formel-1-Weltmeisterteam sieben Millionen US-Dollar (6,97 Mio. Euro) zahlen.

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