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Kipchoge stellt neuen Marathon-Weltrekord auf

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Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge ist in Berlin zu seinem nächsten Weltrekord gestürmt. Der 37-jährige Kenianer lief die 42,195 km am Sonntag in 2:01:09 Stunden, für die bisherige Bestmarke hatte Kipchoge 2018 an gleicher Stelle in 2:01:39 Stunden gesorgt. Zunächst sah es sogar so aus, als könnte er als Erster in einem offiziellen Rennen die Zwei-Stunden-Marke unterbieten. Der Salzburger Peter Herzog kam als 21. ins Ziel.

"Ich bin glücklich mit meiner Vorbereitung und glaube, ich war wegen unserer Teamarbeit so schnell", sagte Kipchoge. Was mich motiviert, ist meine Familie, und ich möchte junge Menschen inspirieren. Sport vereinigt die Menschen und das ist es, was mich beflügelt." Ob er nun für 2023 versuchen würde, auf der schnellen Strecke in Berlin die Zwei-Stunden-Marke zu unterbieten, wollte Kipchoge nicht beantworten. "Ich werde das an einem anderen Tag planen." Nun wolle er den Rekord feiern und realisieren.

Inoffizieller Rekordlauf in Wien 

Vor drei Jahren war der zweimalige Olympia-Champion in Wien als erster Mensch unter zwei Stunden über die klassische Distanz geblieben. Da dieser Lauf allerdings nicht-öffentlich war und unter Laborbedingungen stattfand, gilt die Zeit von 1:59:40 Stunden nicht als Weltrekord.

Nach etwas Regen in der Nacht waren die äußeren Bedingungen beim Start um 9.15 Uhr mit stark bewölktem Himmel, milden Temperaturen und kaum Wind sehr günstig für ein schnelles Rennen. Geführt von seinen Tempomachern schlug Kipchoge von Beginn an Weltrekordtempo an und lag nach einem Drittel der Distanz schon 40 Sekunden unter der bisherigen Bestmarke. Nur der äthiopische Außenseiter Andamlak Belihu konnte folgen, Vorjahressieger Guye Adola - ebenfalls aus Äthiopien - nicht.

Halbmarathon-Distanz in 59:51

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An der Halbmarathon-Marke kam das Führungsduo hinter den Tempomachern nach kaum zu fassenden 59:51 Minuten vorbei. Der letzte Helfer stieg schon wenig später aus, nach gut 25 Kilometern setzte sich Kipchoge von Belihu ab und lief fortan als Solist nur noch gegen die Uhr. Ganz konnte er das Tempo der ersten Hälfte vor Hunderttausenden von Zuschauern entlang der Strecke nicht halten, trotzdem unterbot er den bisherigen Weltrekord noch um eine halbe Minute.

Für Kipchoge war es der insgesamt vierte Erfolg beim Berlin-Marathon, damit ist er nun gemeinsam mit dem Äthiopier Haile Gebrselassie Rekordsieger beim größten deutschen City-Lauf. Gebrselassie siegte dort von 2006 bis 2009 und lief dabei ebenfalls zwei Weltrekorde.

Kipchoges Wunsch-Laufpartner: Barack Obama

Schon vor dem Lauf hatte Kipchoge, befragt, mit wem er gerne laufen würde, eine rasche Antwort gegeben: Barack Obama. "Ich lade ihn dafür nach Kenia ein." Warum er sich für den ehemaligen US-Präsidenten entscheiden würde, erklärte Kipchoge in seiner stets ruhigen und zurückhaltend wirkenden Art so: "Er ist ein Charakter der Hoffnung, der Inspiration, der Einigung." Für Obama spiele es keine Rolle, ob jemand rot, weiß oder schwarz sei. Der als Basketball-Fan bekannte 61-jährige Obama ist zudem der Sohn eines kenianischen Vaters.

Herzog stark, Assefa gewinnt Frauen-Rennen 

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Eine starke Leistung zeigte auch der Österreicher Herzog. In 2:12:16 Stunden landete der ÖLV-Marathon-Rekordhalter (2:10:06) auf dem 21. Rang.

Auch das Frauen-Rennen in Berlin war ein schnelles. Die Äthiopierin Tigist Assefa sorgte für die drittbeste je gelaufene Frauen-Zeit. Die 28-Jährige siegte am Sonntag in 2:15:37 Stunden. Schneller waren nur die Kenianerin Brigid Kosgei, die vor knapp drei Jahren in Chicago den Weltrekord auf 2:14:04 Stunden schraubte, sowie die Britin Paula Radcliffe (2003, London, 2:15:25).

Insgesamt hatten sich rund 45.000 Läuferinnen und Läufer für das Rennen durch die Berliner Innenstadt angemeldet.

ribbon Zusammenfassung
  • Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge ist in Berlin zu seinem nächsten Weltrekord gestürmt.
  • Der 37-jährige Kenianer lief die 42,195 km am Sonntag in 2:01:09 Stunden, für die bisherige Bestmarke hatte Kipchoge 2018 an gleicher Stelle in 2:01:39 Stunden gesorgt.

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