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Duell um Nummer 1 bei Turiner ATP Finals im Mittelpunkt

Heute, 14:35 · Lesedauer 3 min

Die ATP Finals der besten acht Tennis-Profis der Saison ab Sonntag in Turin stehen nicht nur im Zeichen des Titelkampfes. Noch ist offen, wer das Jahr als Weltranglistenerster abschließt - das Duell von Jannik Sinner mit Carlos Alcaraz erreicht in der Inalpi Arena seinen heurigen Höhepunkt. Beide haben heuer zwei Grand-Slam-Triumphe eingeheimst, Sinner zuletzt mit dem Paris-Hallentitel die Nummer 1 zurückgeholt. Dennoch ist Alcaraz in dieser Hinsicht in der besseren Position.

Der French- und US-Open-Sieger ist im Vorjahr in Turin in der Gruppenphase ausgeschieden und hat daher viel weniger Punkte zu verteidigen als Titelverteidiger Sinner. Der Südtiroler liegt im Liveranking 1.050 Zähler hinter dem Spanier, weshalb für ihn auf dem Weg zur Nummer eins eine erfolgreiche Titelverteidigung zwingend erforderlich ist. Das hatte zuletzt Novak Djokovic 2023 geschafft. Gelingt das Sinner, ist er aber noch immer von Alcaraz' Abschneiden abhängig. Siegt dieser etwa in allen seinen drei Gruppenspielen, wäre er noch vor seinem Halbfinale durch.

Der Iberer hat aber bei keinem seiner bisher zwei Finals-Antreten so viele Punkte gesammelt, wie er diesmal brauchen würde, sollte Sinner unbesiegt den Titel und so 1.500 Zähler holen. Dazu kommt aktuell die klar bessere Hallen-Form des Sexteners, unter dem Dach auf Hartplatz hält dieser bei 26 Siegen en suite. Sein Rivale hingegen bezog zuletzt in Paris eine Auftaktniederlage. Alcaraz beginnt am Sonntag (14.00 Uhr, live Sky) gegen den australischen Finals-Debütant Alex de Minaur, ab 20.30 Uhr trifft der Deutsche Alexander Zverev auf den US-Amerikaner Ben Shelton.

Alcaraz gab sich nach seinem jüngsten Rückschlag optimistisch: "Ich bin wirklich motiviert, mein bestes Tennis zu spielen, einige Siege zu holen und mich für das Halbfinale zu qualifizieren", sagte der 22-Jährige. Die Nummer eins am Jahresende zu erreichen, sei für ihn erst zur Jahresmitte ein Ziel geworden. "Wenn ich gut spiele und Matches gewinne, kommt das von alleine. Es hängt miteinander zusammen." Alcaraz hatte 2022 auf eine Teilnahme verzichtet, 2023 im Halbfinale gegen Rekord-Titelträger Novak Djokovic verloren und im Vorjahr eben das Halbfinale nicht erreicht.

Sinner hat den Finals-Thron im Vorjahr erklommen und geht als klarer Favorit in das aktuell bis zum nächsten Jahr an Turin vergebene Turnier. Klammert man eine gesundheitsbedingte Aufgabe in Shanghai aus, hält der 24-Jährige inklusive des Wien-Titels bei 16 Matchsiegen en suite. Sinner startet am Montag (20.30 Uhr) gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime oder Lorenzo Musetti. Der Italiener würde bei einem Finalsieg am (heutigen) Sonntag gegen Djokovic noch reinrutschen. Der "Djoker" beginnt am Montag um 14.00 Uhr gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz.

Sinner geht im Bewusstsein seiner Favoritenstellung auf den Titel in das Turnier, aber auch im Wissen darum, dass er vom Abschneiden von Alcaraz abhängig ist: "Falls er wirklich gut spielt, habe ich keine Chance (auf die Nummer eins, Anm.), egal wie ich abschneide." Neben Siebenfachsieger Djokovic hat von den Teilnehmenden auch der zuletzt angeschlagene Zverev das Turnier schon gewonnen - 2018 und 2021.

Zusammenfassung
  • Bei den ATP Finals in Turin entscheidet sich, ob Jannik Sinner oder Carlos Alcaraz das Tennisjahr als Nummer 1 der Weltrangliste abschließt, wobei Sinner im Liveranking 1.050 Punkte hinter dem Spanier liegt.
  • Sinner muss seinen Titel verteidigen und ist bei aktuell 26 Siegen in Serie auf Hallen-Hartplatz in Topform, bleibt aber selbst bei einem Finalsieg vom Abschneiden Alcaraz’ abhängig.
  • Alcaraz startet am Sonntag gegen Alex de Minaur, Sinner am Montag gegen Felix Auger-Aliassime oder Lorenzo Musetti, und auch Novak Djokovic sowie Alexander Zverev gehören zum Teilnehmerfeld.