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Bei Wiens Marathon-Jubiläum sollen Streckenrekorde fallen

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Die Streckenrekorde sollen fallen. So wie es beim 40. Vienna City Marathon diesen Sonntag bei Andreas Vojta und Julia Mayer dezidiert um neue österreichische Bestleistungen geht, ist das internationale Elite-Feld zum Jubiläum der Veranstaltung auf seit 1984 in Wien noch nie erreichte Marken aus. Die Event-Bestzeit der Männer durch den Äthiopier Getu Feleke steht seit 2014 bei 2:05:41 Std., jene der Frauen hält seit dem Vorjahr in 2:20:59 die Kenianerin Vibian Chepkirui.

"Wien ist keine Autobahn unter den Marathon-Strecken, aber ein guter Kurs", umriss Rennleiter Mark Milde am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien die Beschaffenheit der Strecke. Der Start erfolgt wieder auf der Wagramer Straße vor der UNO-City bzw. Reichsbrücke, das Ziel liegt auf der Ringstraße zwischen Rathausplatz und Burgtheater. Die Temperaturen bzw. das Wetter sollten zumindest bei der Elite recht gut mitspielen, der Regen ist für erst Mittag angekündigt. Der Wind könnte eine gewisse Rolle spielen.

Von der persönlichen Bestleistung her müsste Sondre Moen als erster Sieganwärter gehandelt werden, der Norweger war 2017 in Fukuoka in 2:05:48 Std. Europarekord gelaufen. In einer solchen Form befindet sich der 32-Jährige nach einer auch von einer Operation geprägten Phase aktuell aber nicht. "Ich möchte im Bereich 2:09 laufen", sagte Moen nach einer in Kenia und in seiner Heimat absolvierten Vorbereitung. Mit 2:09:40 Std. oder besser würde der Norsker das Limit für die Budapest-WM erreichen.

Er ist auch als einer jener Läufer vorgesehen, an dem sich Vojta orientieren soll. Der nationale Rekord von Peter Herzog aus dem Oktober 2020 mit 2:10:06 Std. weicht nicht weit von Moens Marschroute ab. Höher eingeschätzt wird u.a. Samwel Mailu, im August 2022 in 61:47 Min. Sieger des "Kärnten läuft"-Halbmarathons. Ende Oktober ließ der Kenianer in Frankfurt in 2:07:19 Std. als Zweiter ein glänzendes Marathon-Debüt folgen, nachdem er seine "Pacemaker"-Dienste zur Zufriedenheit geleistet hatte.

"Diesmal kann ich es etwas entspannter angehen", bezog sich Mailu darauf, dass er nun auf eigene Rechnung laufen kann. Sein Landsmann Bethwell Yegon ist erst seit rund zwei Wochen Teil des Elitefeldes. Seine Form sei jetzt optimal, daher wollte er nicht länger auf einen Marathon warten. Die Bestzeit des 30-Jährigen steht seit eineinhalb Jahren bei 2:06:14 Std., als er als Berlin-Zweiter u.a. den äthiopischen Favoriten Kenenisa Bekele distanziert hatte. "Das war mein Durchbruch, das hat mein Leben geändert."

Soll es bei den Männern eine Gruppe mit einer Marschtabelle in die Region des Streckenrekordes und eine mit Moen und Vojta geben, ist die Spitze der Frauen zumindest in den Planungen breiter aufgefächert. Erste Anwärterin auf eine Verbesserung der Vorjahresmarke ist Visiline Jepkesho. Die Siegerin von zehn Marathons legte zunächst rund um die Geburt ihres nun 19 Monate alten Sohnes eine Wettkampfpause ein, die Kenianerin hat zudem einen elfjährigen Sohn. In Paris war sie 2017 auf 2:21:37 Std. gekommen.

Die 33-Jährige setzt sich ebenso eine persönliche Bestzeit als Ziel wie ihre Landsfrau Caroline Japchirchir (2:26:11). So viel Routine wie die 37-Jährige bringt Branna MacDougall bei weitem nicht mit. Die Studentin ist im August in Minnesota in 2.28:36 Std. als zweite Kanadierin unter 25 Jahren unter 2:29 Std. geblieben und geht nun in ihren dritten Marathon. "Ich bin erst 24 Jahre und habe noch Zeit. Mein Ziel ist es aber, es ins Olympia-Team zu schaffen." Das Direkt-Limit dafür steht bei 2:26:50 Std.

Unter den über alle Bewerbe knapp 40.000 Anmeldungen sind auch jene des "OPEC Fund Rookie Team", in dem zwei Äthiopierinnen und zwei Kenianer erste Erfahrungen im Ausland über die 42,195-km-Distanz machen sollen. Mehr als 9.000 Nennungen gibt es für die solo zu bewältigende Marathon-Distanz. "Das ist unser bestes Ergebnis seit 2016", erklärte VCM-Geschäftsführer Dominik Konrad. Anmeldungen waren zuletzt nur noch für den neuen 5-km-Bewerb (Samstag, 18.15 Uhr) möglich.

Wird dieser vor der Universität gestartet, beginnen der "Inclusion Run" (15.00) sowie die Kinderläufe "The Daily Mile 800 (16.00) und "The Daily Mile 1600" (16.30) vor dem Burgtheater, wie Geschäftsführerin Kathrin Widu betonte. Start für Marathon, Staffel-Marathon und Halbmarathon ist am Sonntag ab 9.00 Uhr (live ORF Sport +). Die den Finisher-Medaillen nachempfundenen Trophäen gehen an die VCM-Sieger und die österreichischen Meister, überreicht von Bundespräsident Alexander van der Bellen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die 33-Jährige setzt sich ebenso eine persönliche Bestzeit als Ziel wie ihre Landsfrau Caroline Japchirchir.
  • Das Direkt-Limit dafür steht bei 2:26:50 Std.

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