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Bassino meistert eisigen Kranjska-RTL - Siebenhofer Siebente

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Marta Bassino hat in Kranjska Gora zum dritten Mal in diesem Ski-Weltcup-Winter einen Riesentorlauf gewonnen. Die Italienerin, die am Samstag schon zur Halbzeit voran gelegen war, setzte sich auf einer pickelharten Piste mit 0,80 Sekunden Vorsprung auf die Französin Tessa Worley durch, Dritte wurde die Schweizerin Michelle Gisin (+1,46). In einem ansonsten für die Österreicherinnen eher enttäuschenden Rennen rettete Ramona Siebenhofer mit einem siebenten Platz die ÖSV-Ehre.

Bassino hatte zuvor bereits den Auftakt in Sölden sowie im Dezember den ersten Courchevel-Riesentorlauf gewonnen. Sie übernahm nun auch wieder die Führung im Spezial-Weltcup vor ihrer Landsfrau Federica Brignone, die in Slowenien Fünfte wurde. "Das Gefühl war nicht wirklich gut", sagte die 24-jährige Italienerin. "Es war wirklich eisig. Ich habe nur versucht, mein Bestes zu geben. Als ich die Ziellinie überquert habe und gesehen habe, ich habe acht Zehntel Vorsprung, war es nur überragend."

Vierte wurde die Gesamt-Führende Petra Vlhova aus der Slowakei, Platz sechs ging an die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Siebenhofer, die zuletzt 2010 in Maribor als Sechste in einem Riesentorlauf ähnlich weit vorne war, landete also mitten in der Technik-Elite. "Das ist wirklich cool. Es ist sehr schwer hier, gerade deswegen ist es gleich noch einmal viel mehr wert, wenn man im Riesentorlauf zurück in den Top Ten ist", sagte die 29-Jährige, die 2,54 Sekunden Rückstand auf Bassino aufwies.

Spezieller Dank gebühre ihrem Servicemann, denn auf der "Anti-Märchenwiese" habe sie immer Halt gefunden. "Man darf sich da nicht unterkriegen lassen, man muss immer weitermachen. Arschbacken zusammenzwicken und dahin geht's!" Platz sechs vor elf Jahren in Maribor erreichte sie übrigens in ihrem zweiten Weltcup-Rennen überhaupt - Slowenien scheint also diesbezüglich ein guter Boden für die angehende Allrounderin zu sein. Trotzdem: "In der Abfahrt kribbelt es noch ein bisschen mehr, da ist das Herzklopfen noch viel mehr da."

Zweitbeste Österreicherin war Siebenhofers 22-jährige steirische Landsfrau Julia Scheib, die allerdings nach Platz 18 zur Halbzeit wegen eines schweren Fehlers auf den 24. Rang (+5,54) zurückfiel. "Leider habe ich mit der Hand eingehakelt, dann hat es mich ausgedreht", erklärte sie. Für Siebenhofer freute sie sich "irrsinnig" und meinte: "Hut ab! Morgen noch einmal so, wir beide."

Katharina Liensberger (26./+6,01) und Katharina Truppe (27./+6,87) kamen mit den Verhältnissen nicht zurecht. "Wir haben das so gut wie nie trainiert in der Vorbereitung, weil es nicht möglich war, es optimal zu herzurichten", sagte Liensberger. Am Sonntag gebe es aber eine neue Chance, darauf werde sie sich auch mit Videostudium vorbereiten. "Für mich ist das fast ein bisschen zu eisig", gestand auch Truppe.

Nicht in die Entscheidung hatten es Franziska Gritsch als 38., Ricarda Haaser (42.), Katharina Huber (43.) und Eva-Maria Brem (48.) geschafft. Die Tirolerin war im ersten Durchgang 6,04 Sekunden langsamer als Bassino. Auch nicht dabei war Stephanie Brunner, die vom Kurs rutschte. "Ich war von der Linie ein bisschen zu grad', wollte das dann mit dem Innenski abkürzen, und bei der Piste ist das nicht förderlich", sagte die Tirolerin, die gut unterwegs gewesen war.

Am Sonntag (9.15/12.15 Uhr, live ORF 1) wolle sie im zweiten Riesentorlauf auf demselben Hang erneut angreifen. "Ein Ausfall kann immer passieren. Aber er ist mein erster in dieser Saison, davon will ich mich nicht runterziehen lassen." Auch Elisa Mörzinger schied aus. "Es ist schon ziemlich knackig", beschrieb die Oberösterreicherin die Verhältnisse.

ribbon Zusammenfassung
  • Marta Bassino hat in Kranjska Gora zum dritten Mal in diesem Ski-Weltcup-Winter einen Riesentorlauf gewonnen.
  • In einem ansonsten für die Österreicherinnen eher enttäuschenden Rennen rettete Ramona Siebenhofer mit einem siebenten Platz die ÖSV-Ehre.
  • "Für mich ist das fast ein bisschen zu eisig", gestand auch Truppe.
  • Am Sonntag wolle sie im zweiten Riesentorlauf auf demselben Hang erneut angreifen.

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