50. Weltcupsieg von Odermatt bei ÖSV-Schlappe in Gröden
Nur auf Platz 14 - hinter vier Schweizern und fünf Italienern - rangierte mit Stefan Babinsky (+0,94) der beste Österreicher. Er führte ein ÖSV-Paket mit Daniel Hemetsberger (16.) und Stefan Rieser (17.) an. Vincent Kriechmayr belegte im engen Rennen nur Platz 24 (+1,06).
Aus österreichischer Sicht verlängerte sich bei der 1.000. Abfahrt der Weltcup-Geschichte (Frauen und Männer) eine Unserie. In den jüngsten zehn Abfahrten gelang kein Podestplatz. Das Rennen wurde wegen Nebels mit 75-minütiger Verspätung gestartet und war nach dem 22. Läufer eine halbe Stunde lang unterbrochen. Erst gegen 14.30 - fast drei Stunden nach dem geplanten Start - stand fest, dass das Rennen gewertet werden kann. Eine weitere Stunde später stieß sich der letzte Läufer aus dem Starthaus.
Die Titulierung als bester Österreicher nahm Babinsky angesichts der Platzierung nur widerwillig an. "Für mich, nachdem ich nur eine halbe Trainingsfahrt hatte, war es aber eine ganz gute Fahrt", sagte Babinsky, der einen Sturz im einzigen Training unverletzt überstanden hatte. "Wenn du eine ganze Fahrt hast, kannst du es einfach viel besser einschätzen. Ich habe bei der Ausfahrt Ciaslat viel zu viel rausgenommen, das ist sich viel zu schön ausgegangen. Das ärgert mich, weil ich einen extrem coolen Grundspeed habe."
Kriechmayr schüttelte den Kopf. "Er ist bei weitem nicht das gefahren, was er drauf hat, überall ein Drifterl. Er hätte es auf alle Fälle draufgehabt", sagte der Teamleader über Babinsky. "Ich selbst habe es nicht auf den Punkt gebracht. Da und dort ein kleiner Fehler, dann bist du zurecht nicht vorne dabei", sagte Kriechmayr vor dem Super-G am Freitag. Am Samstag steht die klassische Abfahrt auf dem Programm.
Hemetsberger, der Trainingszweite hinter Odermatt, ortete wie seine Teamkollegen Mängel beim Kriterium Ciaslat-Wiese. "Ich hätte vielleicht mehr riskieren müssen. Ich weiß aber nicht, ob es das vertragen hätte. Meine Stoßdämpfer haben einen gewissen Fehlerweg, und wenn ich den überschreite, dann schießt es mich raus." Auch Rieser "kassierte" auf der Ciaslat die Zeit. "Da muss ich abgebrühter werden und mir nicht so viel sch..."
Odermatt fehlen vier Siege auf Maier
Odermatt erwischte auch im Kurzformat die beste Linie. Er hatte schon zuvor die erste Saisonabfahrt in Beaver Creek gewonnen. "Die Hundertstel waren beim Saisonstart auf meiner Seite. Die Österreicher sind schon auch sehr nahe dran, speziell im Riesentorlauf und im Super-G", sagte Odermatt. Angesichts seines Mammutprogramms mit vier Rennen in vier Tagen wollte er nur "kurz anstoßen" auf das 50er-Jubiläum. Auf den Dritten der Bestenliste, Hermann Maier, fehlen noch vier Siege. Erfolgreicher waren nur Ingemar Stenmark (86) und Marcel Hirscher (67).
Weltcup-Rückkehrer Aleksander Aamodt Kilde blieb bei zwei Schrecksekunden auf den Skiern (42.). "Das Timing fehlt ein bisschen, ich habe nicht so viel Abfahrtstraining gemacht", sagte der fünffache Gröden-Sieger. "Schritt für Schritt, ich bin ganz ruhig." Sein norwegischer Teamkollege Fredrik Möller wurde nach einem Sturz über die Kamelbuckel mit dem Ackja abtransportiert.
Nächste Knieverletzung im ÖSV-Lager
Max Franz war nach dreijähriger verletzungsbedingter Absenz als Vorläufer im Einsatz. "Das Kribbeln ist da, ich stehe am Start, und es fühlt sich richtig an; jetzt Schritt für Schritt weiterarbeiten." Sein Renneinsatz am Samstag ist nicht ausgeschlossen. Nicht am Start war Felix Hacker, der aus Gröden mit einem Meniskusriss im bereits zuletzt verletzten linken Knie abreiste. Stefan Eichberger hatte sich im selben Training einen Kreuzband- und Meniskusriss zugezogen.
Zusammenfassung
- Marco Odermatt hat die verkürzte erste Abfahrt in Gröden mit einer Zeit von 1:24,48 Minuten gewonnen und damit seinen 50. Weltcupsieg gefeiert.
- Das ÖSV-Team musste bei der 1.000. Weltcup-Abfahrt eine empfindliche Niederlage hinnehmen: Bester Österreicher war Stefan Babinsky auf Platz 14, der Rückstand auf den Sieger betrug 0,94 Sekunden.
- Das Rennen wurde wegen Nebels um 75 Minuten verzögert, nach einer weiteren halben Stunde Unterbrechung konnte es erst fast drei Stunden nach dem geplanten Start gewertet werden.
