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Noch nie wurde so viel Geld für das Militär ausgegeben

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Noch nie wurde fürs Militär so viel Geld ausgegeben wie im Vorjahr - und das zum neunten Mal in Folge. Mit den weltweiten Ausgaben könnte man mehr als 18 Jahre lang das österreichische Budget finanzieren.

Wieder haben die weltweiten Militärausgaben einen Höchststand erreicht, wie aus einem neuen Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI hervorgeht, der am Montag veröffentlicht wurde.

Demnach stiegen die Ausgaben im Jahr 2023 inflationsbereinigt um 6,8 Prozent auf 2,44 Billionen US-Dollar (rund 2,28 Billionen Euro) - der größte Anstieg im Jahr-zu-Jahr-Vergleich seit 2009. 2022 waren es noch 2,24 Billionen Dollar (rund 2,04 Billionen Euro) gewesen. Zum Vergleich: Das Budget des österreichischen Staats liegt 2024 bei rund 123 Milliarden Euro. 

USA alleine mit mehr als einem Drittel der Ausgaben

Die größten zehn Geldgeber haben allesamt ihre Ausgaben deutlich erhöht. Dabei bleiben die USA ungeschlagen an der Spitze. Sie machten alleine mit 916 Milliarden US-Dollar (knapp 859 Milliarden Euro) mehr als ein Drittel (37 Prozent) der weltweiten Militärausgaben aus - etwa das Dreifache vom zweitplatzierten China mit geschätzten 296 Milliarden Dollar. Zusammen machten nur diese beide Staaten etwa die Hälfte der weltweiten Ausgaben 2023 aus.

Auf Platz drei steht demnach Russland, gefolgt von Indien und Saudi-Arabien, wie auch bereits 2022. Deutschland rangierte abermals auf dem siebenten Platz der Staaten mit den höchsten Ausgaben - kurz hinter Großbritannien. Die weltweiten Militärausgaben entsprachen 2,3 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts.

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Ukraine-Krieg mitverantwortlich

Einer der Hauptgründe für den wiederholten Anstieg sei der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. "Alle Regionen, die wir abbilden, haben zugenommen. Das gibt uns eine Perspektive für eine Welt, die sich weniger sicher fühlt und vielleicht eher auf harte Sicherheitsmaßnahmen als auf diplomatische Mittel zurückgreift", sagte SIPRI-Forscher Lorenzo Scarazzato der Deutschen Presse Agentur.

Ein Land nehme Spannungen und Instabilität wahr und strebe daher statt diplomatischer Mittel lieber nach harter Sicherheit, investiere also möglicherweise mehr in Militärausgaben.

ribbon Zusammenfassung
  • Noch nie wurde fürs Militär so viel Geld ausgegeben wie im Vorjahr - und das zum neunten Mal in Folge.
  • Mit den weltweiten Ausgaben könnte man mehr als 18 Jahre lang das österreichische Budget finanzieren.
  • Demnach stiegen die Ausgaben im Jahr 2023 inflationsbereinigt um 6,8 Prozent auf 2,44 Billionen US-Dollar (rund 2,28 Billionen Euro) - der größte Anstieg im Jahr-zu-Jahr-Vergleich seit 2009.
  • Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine gilt als Hauptgrund für den Anstieg.