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Wahlboykott überschattet Präsidentenwahl in Madagaskar

In einer äußerst angespannten politischen Lage hat Madagaskar am Donnerstag einen neuen Präsidenten gewählt. Elf Millionen Einwohner des Inselstaats vor der Küste Ostafrikas waren aufgerufen, bei der ersten Runde der Wahl ihre Stimme abzugeben. Präsident Andry Rajoelina bewarb sich um seine Wiederwahl. Auf den Wahlzetteln standen noch zwölf weitere Kandidaten - zehn von ihnen riefen allerdings zu einem Boykott der Abstimmung auf.

Rajoelina, der Madagaskar schon einmal nach einem Putsch von 2009 bis 2014 regiert hatte, war 2018 erstmals gewählt worden. Er rief die Wahlberechtigten zur Stimmabgabe auf. "Der einzige demokratische Weg sind Wahlen", sagte er in seinem Wahllokal in der Hauptstadt Antananarivo.

Die Oppositionskandidaten, darunter zwei Ex-Präsidenten, begründeten ihren Wahlboykott mit einem aus ihrer Sicht unfairen Wahlkampf. Während die Polizei in Antananarivo seit Oktober immer wieder Kundgebungen der Opposition auflöste, flog Rajoelina mit einem Privatjet durchs Land und besuchte während seiner Amtszeit gebaute Schulen, Straßen und Krankenhäuser.

Am Mittwoch hatten die Behörden in Antananarivo eine Ausgangssperre verhängt, die bis in die Morgenstunden des Wahltags gelten sollte. Sie begründeten dies mit "Sabotageakten" wie einem Brandanschlag auf ein Wahllokal. Am Donnerstag begann die Abstimmung zunächst ohne Zwischenfälle. Die Wahllokale sollten bis 17.00 Uhr (Ortszeit, 15.00 Uhr MEZ) geöffnet sein.

ribbon Zusammenfassung
  • In einer äußerst angespannten politischen Lage hat Madagaskar am Donnerstag einen neuen Präsidenten gewählt.
  • "Der einzige demokratische Weg sind Wahlen", sagte er in seinem Wahllokal in der Hauptstadt Antananarivo.
  • Am Mittwoch hatten die Behörden in Antananarivo eine Ausgangssperre verhängt, die bis in die Morgenstunden des Wahltags gelten sollte.
  • Sie begründeten dies mit "Sabotageakten" wie einem Brandanschlag auf ein Wahllokal.