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Wadephul betont in Peking Bedeutung von fairem Handel

Heute, 01:47 · Lesedauer 2 min

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul hat bei seinem Besuch in China die Bedeutung von fairem und regelgebundenem Handel betont. Wichtig sei, dass die Welthandelsorganisation in diesem Zusammenhang nachhaltige Lösungen entwickle, sagte Wadephul bei seinem Treffen mit Handelsminister Wang Wentao in Peking. Mit Blick auf die chinesische Wirtschaft fügte Wadephul hinzu: "Sie sind für uns wichtigster Handelspartner und daran möchten wir festhalten, das möchten wir ausbauen."

Es gehe darum herauszufinden, "wo wir unsere wirtschaftlichen Beziehungen stärken können, aber auch ermitteln können, wo es Behinderungen gibt", sagte Wadephul. So sei Deutschland kein Freund des Protektionismus. "Wir sind für freien Welthandel. Wir sind für den Abbau von Handelsbarrieren", sagte er. Und die Bundesregierung sei "auch dafür, dass man klaren Blick darauf behält, dass nicht ein indirekter Einfluss des Staates zu Wettbewerbsungleichgewichten führt".

Im Mittelpunkt der Verhandlungen dürften Chinas Exportbeschränkungen für sogenannte seltene Erden stehen, die negative Auswirkungen auf deutsche und europäische Unternehmen haben. Zweites wichtiges Thema des Besuchs ist Chinas Unterstützung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zwar betont Peking immer wieder, dass China in dem Krieg eine neutrale Rolle einnehme - im Westen wird der Volksrepublik allerdings vorgeworfen, Moskau zu unterstützen.

Protokollarisch höchster Gesprächspartner des deutschen Außenministers sechs Wochen nach dem Platzen eines ersten Besuchstermins in China ist Vizepräsident Han Zheng. Außerdem war ein Treffen mit Außenminister Wang Yi geplant.

Der Außenminister wird außerdem Liu Haixing treffen, den Minister der internationalen Abteilung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei. Liu gilt als Kenner der chinesisch-europäischen Beziehungen. Der Spitzendiplomat bekleidete Posten in Frankreich und leitete die Abteilung für Europa-Angelegenheiten im chinesischen Außenministerium.

Wadephul wollte eigentlich am 27. und 28. Oktober als erster Minister der Regierung von Deutschlands Kanzler Friedrich Merz nach Peking reisen. Wenige Tage vor der Abreise warf er die Pläne aber über Bord - und begründete die Entscheidung damit, dass die chinesische Regierung außer einem Treffen mit Wang keine hinreichenden weiteren Termine bestätigt habe. Als erster deutscher Minister der schwarz-roten Koalition flog dann Deutschlands Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil Mitte November nach China. Merz will in den ersten Wochen des kommenden Jahres nach Peking reisen.

Zusammenfassung
  • Deutschlands Außenminister Johann Wadephul betonte in Peking die Bedeutung von fairem und regelgebundenem Handel und forderte nachhaltige Lösungen durch die Welthandelsorganisation.
  • Im Fokus der Gespräche standen Chinas Exportbeschränkungen für seltene Erden, die deutsche und europäische Unternehmen beeinträchtigen, sowie Chinas Haltung im Ukraine-Krieg.
  • Der ursprünglich für den 27. und 28. Oktober geplante Besuch wurde verschoben, nachdem zu wenige Termine bestätigt wurden, und Vizekanzler Lars Klingbeil reiste schließlich Mitte November als erster Minister der aktuellen Koalition nach China.