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Vier Personen in Tunesien zum Tode verurteilt

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Ein tunesisches Gericht hat am Mittwoch vier Personen zum Tode und zwei Personen zu lebenslanger Haft verurteilt, wie die tunesische Nachrichtenagentur TAP unter Berufung auf Aussagen der Staatsanwaltschaft berichtete. Die Verurteilten sollen an der Ermordung des prominenten politischen Führers Chokri Belaid vor elf Jahren beteiligt gewesen sein. Es handelte sich um das erste politische Attentat in dem Land seit Jahrzehnten.

Für weitere Angeklagte wurden demnach Haftstrafen zwischen zwei und 120 Jahren verhängt. Insgesamt waren 23 Menschen angeklagt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Belaid war Anführer der linken Oppositionspartei Bewegung der demokratischen Patrioten. Er galt als einer der schärfsten Gegner der damaligen Regierungskoalition, die von der islamistischen Ennahda-Partei angeführt wurde. Er behauptete, diese würde die Gewalt von Extremisten gegen säkulare Personen ignorieren.

Belaid wurde am 6. Februar 2013 durch mehrere Schüsse in seinem Auto getötet. Anschließend eskalierten die seit längerem anhaltenden Spannungen im Ursprungsland der Arabischen Aufstände und es kam erneut zu Massenprotesten. Die Straßenproteste führten zum Sturz der damaligen islamistischen Regierung und ihrer Verbündeten. Todesstrafen werden in Tunesien zwar noch verhängt, aber üblicherweise nicht mehr vollstreckt.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein tunesisches Gericht hat vier Personen wegen Beteiligung am Mord an Chokri Belaid zum Tode verurteilt.
  • Belaid, ein linker Politiker und Kritiker der Ennahda-Partei, wurde am 6. Februar 2013 erschossen.
  • Zusätzlich zu den Todesstrafen wurden zwei weitere Personen zu lebenslanger Haft verurteilt.