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Versuchte Festnahme von pakistanischem Ex-Premier ausgesetzt

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Die versuchte Festnahme des ehemaligen pakistanischen Premierministers Imran Khan ist nach heftigen Auseinandersetzungen der Polizei mit Khans Anhängern vorübergehend ausgesetzt worden. Ein Gericht in Lahore habe am Mittwoch angeordnet, dass die Sicherheitskräfte ihren Einsatz bis Donnerstagvormittag (Ortszeit) einstellten, teilte ein Mitarbeiter von Khan am Mittwoch mit.

Lokale Medien berichteten, dass sich die Polizei von dem Anwesen des Politikers zurückzog und Straßensperren aufhob. Seit Dienstag hatten Sicherheitskräfte das Haus von Khan in der Millionenstadt Lahore umstellt, um einen Haftbefehl gegen ihn durchzusetzen. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit Anhängern des Ex-Premiers, bei denen nach Angaben von Polizei und Krankenhäusern mehr als 100 Polizisten und mehrere Demonstranten verletzt wurden. Die Protestierenden warfen Steine, die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas ein. Es war der bereits dritte Versuch in den vergangenen Wochen, ihn zu verhaften.

Im April 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum als Premierminister nach fast vier Jahren im Amt abgesetzt worden. Die Opposition warf ihm unter anderem Misswirtschaft vor. Seit seiner Absetzung bringt die pakistanische Justiz immer neue Vorwürfe gegen Khan vor. Er muss sich mittlerweile in mehr als 80 Fällen vor Gericht verantworten - unter anderem wegen Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin. Aufforderungen, vor Gericht zu erscheinen, ignorierte der 70-Jährige mehrfach. Er begründete dies damit, dass es Drohungen gegen ihn gebe.

Khan hatte in den vergangenen Monaten immer wieder zu Massenprotesten und Neuwahlen in dem Land aufgerufen. Bei einer Demonstration im November wurde ihm von einem Attentäter ins Bein geschossen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die versuchte Festnahme des ehemaligen pakistanischen Premierministers Imran Khan ist nach heftigen Auseinandersetzungen der Polizei mit Khans Anhängern vorübergehend ausgesetzt worden.
  • Ein Gericht in Lahore habe am Mittwoch angeordnet, dass die Sicherheitskräfte ihren Einsatz bis Donnerstagvormittag einstellten, teilte ein Mitarbeiter von Khan am Mittwoch mit.
  • Bei einer Demonstration im November wurde ihm von einem Attentäter ins Bein geschossen.

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