APA/APA/AFP/TONY KARUMBA

Vereinte Nationen: Somalia an der Schwelle zur Hungerkatastrophe

0

Somalia steht nach UN-Angaben an der Schwelle zu einer Hungerkatastrophe. In der vierten Regenzeit in Folge habe es nicht genug geregnet, sagte Etienne Peterschmitt, der Vertreter der UN-Agrarorganisation FAO, am Dienstag per Videoschalte aus Mogadischu zu Journalisten in Genf.

Die Ernten seien praktisch ausgefallen. Es habe je nach Region 40 bis 70 Prozent weniger geregnet als üblich. Die Preise für Nahrungsmittel seien drastisch gestiegen und die nötigen Mittel für humanitäre Hilfe seien bisher nicht zusammengekommen. "Hunderttausenden Somaliern drohen Hunger und Tod", sagte Peterschmitt.

7,1 Millionen Menschen betroffen

Rund 7,1 Millionen Menschen, 45 Prozent der Einwohner, hätten Probleme, genügend Essen für ihre Familien zu besorgen. Seit Mitte April sei die Zahl der am schwersten Betroffenen um 160 Prozent auf 213.000 gestiegen. Ihnen drohe der Hungertod. Seit Mitte 2021 seien rund drei Millionen Tiere wegen der Dürre und Krankheiten verendet.

Interne Konflikte erschweren Lebensmittel-Versorgung

1,5 Millionen Kindern drohe akute Mangelernährung. Interne Konflikte machten die Versorgung der Menschen schwierig. Die FAO braucht nach Angaben von Peterschmitt dringend 105 Millionen Dollar (fast 100 Millionen Euro). Sie will Menschen auf dem Land sowohl mit Bargeld für den Einkauf von Lebensmitteln als auch in der Landwirtschaft unterstützen, um künftige Ernten zu verbessern und ihnen zu ermöglichen, in ihren Dörfern zu bleiben.

ribbon Zusammenfassung
  • Somalia steht nach UN-Angaben an der Schwelle zu einer Hungerkatastrophe.
  • In der vierten Regenzeit in Folge habe es nicht genug geregnet, sagte Etienne Peterschmitt, der Vertreter der UN-Agrarorganisation FAO, am Dienstag per Videoschalte aus Mogadischu zu Journalisten in Genf.
  • Die Ernten seien praktisch ausgefallen. Es habe je nach Region 40 bis 70 Prozent weniger geregnet als üblich.
  • Die Preise für Nahrungsmittel seien drastisch gestiegen und die nötigen Mittel für humanitäre Hilfe seien bisher nicht zusammengekommen.