APA/APA/SPUTNIK/MIKHAIL KLIMENTYEV

USA kündigt Sanktionen gegen Kinder von Putin und Lawrow an

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Die US-Regierung kündigt Sanktionen gegen die Kinder des russischen Machthabers Wladimir Putin und des russischen Außenministers Sergej Lawrow an.

Die USA verhängen angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Gräueltaten im Kiewer Vorort Butscha neue Sanktionen gegen Russland. Die Strafmaßnahmen richten sich unter anderem gegen zwei große russische Banken sowie die erwachsenen Kinder des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des Außenministers Sergej Lawrow, wie das Weiße Haus in Washington am Mittwoch ankündigte.

Russland von Weltwirtschaft isolieren

"Die widerliche Brutalität in Butscha hat auf tragische Weise den verabscheuungswürdigen Charakter des Putin-Regimes deutlich gemacht", sagte ein hoher Vertreter der US-Regierung mit Verweis auf das Massaker in der ukrainischen Stadt.

Die Sanktionen richten sich auch gegen die große russische Sberbank und die von mehreren Oligarchen gegründete Alfa-Bank. Die Sberbank hält nach Angaben des Weißen Hauses fast ein Drittel der Vermögenswerte des gesamten russischen Bankensektors und ist für die russische Wirtschaft systemrelevant. Die Alfa Bank sei Russlands größtes Finanzinstitut in Privatbesitz. Die US-Regierung verbietet außerdem neue Investitionen in Russland durch US-Personen, wo auch immer diese sich befinden. So solle Russland weiter von der Weltwirtschaft isolieren werden.

Wenig über Putins Privatleben bekannt

Strafmaßnahmen werden außerdem gegen russische Eliten und deren Verwandten verhängt. Dazu zählen unter anderem die erwachsenen Kinder von Präsident Putin, die Frau und die Tochter von Außenminister Lawrow, der frühere russische Staatschef Dmitri Medwedew sowie Premierminister Michail Mischustin. "Mit dieser Maßnahme werden sie vom US-Finanzsystem abgeschnitten und ihre Vermögenswerte in den Vereinigten Staaten eingefroren", so das Weiße Haus.

Über Putins Töchter ist wenig bekannt, da der russische Präsident sein Privatleben vor der Öffentlichkeit abschirmt. Die ältere Tochter Maria Worontsowa wurde 1985 geboren, die jüngere, Katerina Tichonowa, 1986. Ihre Mutter ist Ludmila Putina, von der sich der Staatschef 2013 scheiden ließ. Russischen Medien zufolge ist Worontsowa studierte Ärztin und Miteigentümerin einer medizinischen Forschungsgesellschaft. Tichonowa leitet demnach ein Institut für Künstliche Intelligenz an der staatlichen Moskauer Universität. Laut Angaben von EU-Diplomaten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP möchte auch die Europäische Union die beiden auf die Sanktionsliste setzen. Laut Medienberichten soll Putin noch weitere Kinder mit anderen Frauen haben, über die aber wenig bekannt ist.

Auch Lawrows Stieftochter betroffen

Außenminister Lawrow ist offiziell mit Maria verheiratet, die beiden haben eine erwachsene Tochter namens Jekaterina und zwei Enkelkinder. Der Minister soll allerdings bereits seit vielen Jahren mit seiner Geliebten Swetlana Poljakowa zusammenleben, die aus einer früheren Beziehung eine Tochter, Polina Kowalewa, hat. Die 26-jährige "Stieftochter" Lawrows, die in London lebt, wurde bereits von Großbritannien mit Sanktionen belegt.

Auch wichtige russische Staatsunternehmen werden mit Strafmaßnahmen belegt. Diese würden es allen US-Bürgern verbieten, mit diesen Unternehmen Geschäfte zu machen. Die Vermögenswerte der Unternehmen in den USA werden eingefroren. Dadurch werde die Fähigkeit des Kremls beeinträchtigt, diese Unternehmen zu nutzen, um den Krieg in der Ukraine zu finanzieren, hieß es. Das US-Finanzministerium untersagt es Russland außerdem, Schulden mit Geldern zu begleichen, die der US-Gerichtsbarkeit unterliegen.

Die USA, die EU, Großbritannien und weitere Verbündete haben wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine bereits zahlreiche Sanktionen gegen Moskau verhängt. Ziel der Maßnahmen waren bislang unter anderem Russlands Finanzsystem, der Technologiesektor sowie Politiker und Oligarchen, die als Gefolgsleute Putins gelten.

ribbon Zusammenfassung
  • Die USA verhängen angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Gräueltaten im Kiewer Vorort Butscha neue Sanktionen gegen Russland.
  • Die Strafmaßnahmen richten sich unter anderem gegen zwei große russische Banken sowie die erwachsenen Kinder des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des Außenministers Sergej Lawrow, wie das Weiße Haus in Washington am Mittwoch ankündigte.
  • "Die widerliche Brutalität in Butscha hat auf tragische Weise den verabscheuungswürdigen Charakter des Putin-Regimes deutlich gemacht", sagte ein hoher Vertreter der US-Regierung mit Verweis auf das Massaker in der ukrainischen Stadt.
  • Die US-Regierung verbietet außerdem neue Investitionen in Russland durch US-Personen, wo auch immer diese sich befinden.
  • So solle Russland weiter von der Weltwirtschaft isolieren werden.

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