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USA stationieren Raketen in Deutschland - Moskau droht

Russland will nach eigenen Angaben auf die geplante Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland mit militärischen Maßnahmen reagieren. Dies berichteten staatliche, russische Medien am Donnerstag unter Berufung auf den russischen Vizeaußenminister Sergej Rjabkow, ohne konkrete Details dazu zu nennen.

Die USA und Deutschland hatten am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung angekündigt, dass ab 2026 neue US-Langstreckenwaffen in Deutschland stationiert werden sollen, wie Tomahawk-Marschflugkörper und derzeit noch in der Entwicklung befindliche Hyperschallraketen.

Dies soll als Beitrag der USA "zur integrierten europäischen Abschreckung" dienen.

Die Entscheidung, die Raketen in Deutschland zu stationieren, ziele darauf ab, die Sicherheit Russlands zu beeinträchtigen, wurde Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkowzitiert.

Überschallwaffen in Deutschland

Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius hingegen schließe die Stationierung eine "ernst zu nehmende Fähigkeitslücke" in Europa. Er könne sich deshalb nicht vorstellen, dass ein anderer US-Präsident die am Mittwoch bekannt gegebenen Pläne wieder revidieren würde, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Deutschlandfunk.

Die zeitlich befristete Stationierung bedeute aber auch, dass damit "ganz klar die Erwartung der USA zu Recht verbunden (ist), dass wir selber investieren in Entwicklung und Beschaffung von derartigen Abstandswaffen". Die temporäre Stationierung werde Deutschland die Zeit geben, die man dafür brauche.

Unter anderem wollen die USA ab 2026 Tomahawk-Marschflugkörper und noch in der Entwicklung befindliche Überschallwaffen (Hypersonic) in Deutschland stationieren.

Video: Braucht Österreich Langstreckenraketen?

ribbon Zusammenfassung
  • Russland plant militärische Maßnahmen als Reaktion auf die geplante Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland, wie der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow mitteilte.
  • Ab 2026 sollen Tomahawk-Marschflugkörper und Hyperschallraketen in Deutschland stationiert werden, um eine 'integrierte europäische Abschreckung' zu gewährleisten.
  • Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte, dass diese Entscheidung eine Fähigkeitslücke in Europa schließt und Deutschland Zeit gibt, eigene Abstandswaffen zu entwickeln.