Urlaub trotz Corona: Niederländischer König sorgt für Unmut

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Der niederländische König Willem-Alexander hat mit einer Urlaubsreise nach Griechenland trotz verschärfter Corona-Maßnahmen in seiner Heimat für Unmut gesorgt. Abgeordnete forderten am Freitag Ministerpräsident Mark Rutte auf, zur Flugreise des Königs und seiner Familie zu deren Ferienhaus auf dem Peloponnes Stellung zu nehmen. Die Halbinsel gilt bisher nicht als Gebiet mit erhöhtem Corona-Risiko. Die Reise des Königs am Freitag war durch Reporter bekanntgemacht worden.

"Wenn der König jetzt Urlaub macht, ist das wirklich das falsche Signal", sagte der Fraktionsvorsitzende der oppositionellen Partei Grün-Links, Jesse Klaver, nach Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Joost Sneller von der Regierungspartei D66 nannte die Reise "unvernünftig und unbegreiflich". Angesichts seiner Vorbildfunktion als Staatsoberhaupt hätte der 53-Jährige dem Aufruf der Regierung Folge leisten sollen, so viel wie möglich "in der eigenen Umgebung" zu bleiben. Ähnlich äußerten sich Abgeordnete anderer Parteien.

In den Niederlanden sind gerade verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen verfügt worden. Unter anderem müssen Lokale und Restaurants für vier Wochen schließen. Am Freitag meldeten die Behörden, seit Donnerstagmorgen seien fast 8.000 neue Corona-Infektionen registriert worden; das sei ein neuer "Tagesrekord".

Der Gesundheitsminister und stellvertretende Regierungschef Hugo de Jonge sei bei seiner wöchentlichen Pressekonferenz von der Nachricht über die Urlaubsreise der königlichen Familie überrascht worden, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NOS. Er habe dann erklärt, Empfehlungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie würden für alle gelten, also auch für den König.

ribbon Zusammenfassung
  • Abgeordnete forderten am Freitag Ministerpräsident Mark Rutte auf, zur Flugreise des Königs und seiner Familie zu deren Ferienhaus auf dem Peloponnes Stellung zu nehmen.
  • Die Reise des Königs am Freitag war durch Reporter bekanntgemacht worden.
  • Joost Sneller von der Regierungspartei D66 nannte die Reise "unvernünftig und unbegreiflich".
  • In den Niederlanden sind gerade verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen verfügt worden.

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