UNO verurteilt bei Hilfsappell weltweite Gleichgültigkeit
Die UNO hofft eigentlich auf 33 Milliarden Dollar, um 135 Millionen Menschen helfen zu können. Die Organisation ist sich jedoch der schwierigen Lage bewusst, in der sich die humanitäre Hilfe derzeit befindet. Es sei eine Zeit, in der "Politiker damit angeben, Hilfsgelder zu kürzen", sagte Fletcher. Der verschlankte, "hoch priorisierte Aufruf" ziele daher darauf ab, Menschen an den gefährlichsten Orten der Welt zu helfen, etwa im Gazastreifen, in der Ukraine, im Sudan, in Haiti oder in Myanmar.
Die UNO hatte bereits im vergangenen Jahr mit einem drastischen Rückgang der humanitären Hilfe zu kämpfen. Der Hilfsaufruf für das Jahr 2025 in der Höhe von mehr als 45 Milliarden Dollar brachte lediglich Hilfszusagen in einer Höhe von zwölf Milliarden Dollar ein. Entscheidend für diese Entwicklung waren die USA, die unter Präsident Donald Trump ihre Auslandshilfen deutlich reduziert haben. Fletcher erklärte, er hoffe, Washington nehme die von der UNO unternommenen Reformen zur Steigerung der Effizienz der Hilfslieferungen zur Kenntnis und die Kürzungen zurück.
Fletcher setzte den Hilfsaufruf ins Verhältnis zu weltweit gestiegenen Verteidigungsausgaben. "Wir fordern nur etwas mehr als ein Prozent dessen, was die Welt derzeit für Waffen und Verteidigung ausgibt", sagte er. Die Welt solle weniger für Verteidigung und mehr für humanitäre Hilfe ausgeben.
Zusammenfassung
- Die UNO verurteilt weltweit zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leid und fordert für 2026 mindestens 23 Milliarden Dollar, um 87 Millionen Menschen humanitär zu unterstützen.
- Im Vorjahr wurden von benötigten 45 Milliarden Dollar für humanitäre Hilfe nur 12 Milliarden Dollar zugesagt, was unter anderem auf Kürzungen der USA zurückzuführen ist.
- UNO-Leiter Tom Fletcher betont, dass der aktuelle Hilfsappell nur etwas mehr als ein Prozent der weltweiten Verteidigungsausgaben entspricht und fordert eine stärkere Priorisierung humanitärer Hilfe.
