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UNO kündigt drastische Kürzungen bei humanitärer Hilfe an

16. Juni 2025 · Lesedauer 1 min

Wegen massiver Kürzungen von Geldern haben die Vereinten Nationen angekündigt, ihre Pläne für humanitäre Hilfe weltweit drastisch zurückzuschrauben. "Brutale Kürzungen stellen uns vor brutale Entscheidungen", erklärte UNO-Nothilfekoordinator Tom Fletcher am Montag. Statt wie im Dezember um umgerechnet etwa 38 Milliarden Euro für das Jahr 2025 bittet die Organisation nun in einem "extrem dringenden" Aufruf um 25 Milliarden Euro an Mitteln.

"Alles, worum wir bitten, ist ein Prozent von dem, was ihr im vergangenen Jahr für Krieg ausgegeben habt", erklärte Fletcher. Das sei nicht nur ein Ruf nach Geld, sondern der "Ruf nach globaler Verantwortung, menschlicher Solidarität und der Verpflichtung, das Leiden zu beenden". Bisher erhielt die UNO in diesem Jahr von den geplanten 38 Milliarden Euro lediglich etwa 4,8 Milliarden Euro an Mitteln.

Die USA hatten nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump 83 Prozent der Programme der Entwicklungshilfeorganisation USAID gestrichen. Auch andere Länder kürzten ihre Zahlungen an die Vereinten Nationen. Mehrere UNO-Organisationen, darunter das Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA), sind von den Kürzungen massiv betroffen. OCHA sprach am Montag von den "größten Kürzungen von Finanzmitteln, die jemals den internationalen humanitären Sektor getroffen haben".

Zusammenfassung
  • Die UNO muss ihre weltweiten Pläne für humanitäre Hilfe wegen massiver Kürzungen von Mitgliedsstaaten drastisch zurückschrauben und bittet statt ursprünglich 38 Milliarden Euro für 2025 nun nur noch um 25 Milliarden Euro.
  • UNO-Nothilfekoordinator Tom Fletcher sprach von "brutalen Entscheidungen" und forderte in einem dringenden Appell globale Verantwortung, da bisher 2024 nur rund 4,8 Milliarden Euro der benötigten 38 Milliarden Euro eingezahlt wurden.
  • Nach dem Amtsantritt von Donald Trump strichen die USA 83 Prozent der USAID-Programme, auch andere Länder kürzten ihre Beiträge, was laut OCHA zu den größten Finanzmittelkürzungen im internationalen humanitären Sektor führt.