UNO: Kritik wegen Flüchtlingen auf Quarantäne-Schiffen

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Zwei UNO-Organisationen haben Malta scharf kritisiert, weil rund 160 aus Seenot gerettete Migranten auf zwei Quarantäne-Schiffen im Mittelmeer festsitzen. Ihre Kritik richtete sich auch an die weiteren EU-Staaten. Es sei wichtig, die Menschen bald an Land gehen zu lassen, da sie bereits seit rund zwei Wochen auf den Schiffen seien, hieß es am Donnerstag vom UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR).

Zwei UNO-Organisationen haben Malta scharf kritisiert, weil rund 160 aus Seenot gerettete Migranten auf zwei Quarantäne-Schiffen im Mittelmeer festsitzen. Ihre Kritik richtete sich auch an die weiteren EU-Staaten. Es sei wichtig, die Menschen bald an Land gehen zu lassen, da sie bereits seit rund zwei Wochen auf den Schiffen seien, hieß es am Donnerstag vom UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR).

Eine Gruppe von 21 Menschen habe vor einigen Tagen bereits in Malta an Land gehen können, die weiteren Flüchtlinge und Migranten säßen aber noch auf den Schiffen fest. Inzwischen hätten sie mit Blick auf das Coronavirus schon eine 14-tägige Quarantäne abgesessen. "Es ist nicht zu akzeptieren, dass Menschen länger auf See gehalten werden als notwendig - vor allem unter den schwierigen Bedingungen", hieß es in der Mitteilung.

UNHCR und die Organisation für Migration (IOM) betonten, die Staaten hätten eine Verpflichtung, Menschen in Not sofort zu helfen. Die aufgrund der Corona-Krise eingeführten Maßnahmen wie etwa Quarantänen und das Abstandhalten dürften nicht zu Diskriminierung führen. "Die Staaten müssen weiterhin aus Seenot gerettete Menschen an Land lassen und einen Zugang zu Asyl und humanitärer Hilfe sicherstellen."

Nach Medienberichten hatte sich die Lage unter den Menschen an Bord der Schiffe zuletzt zugespitzt. Maltas Regierung in Valletta betont seit längerem, dass der Inselstaat bereits viele Migranten aus Booten aufgenommen habe und beklagt, dass andere EU-Staaten nicht genug von ihnen übernehmen.

Malta und auch Italien hatten ihre Häfen in der Covid-19-Krise als "nicht sicher" deklariert. Menschen, die von Schiffen aus Seenot gerettet werden, könnten dort nicht versorgt werden, hieß es. Wenn Migranten doch in ihren Booten Land erreichen, sollen in Italien und Malta viele wegen der Gefahren durch das Coronavirus 14 Tage auf Schiffen isoliert werden. Beide Staaten fordern mehr Solidarität der anderen EU-Länder.

ribbon Zusammenfassung
  • Zwei UNO-Organisationen haben Malta scharf kritisiert, weil rund 160 aus Seenot gerettete Migranten auf zwei Quarantäne-Schiffen im Mittelmeer festsitzen.
  • Ihre Kritik richtete sich auch an die weiteren EU-Staaten.
  • Es sei wichtig, die Menschen bald an Land gehen zu lassen, da sie bereits seit rund zwei Wochen auf den Schiffen seien, hieß es am Donnerstag vom UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR).

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