Unbekannte erschossen mindestens 20 Menschen im West-Sudan

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Im Westen des Sudan haben bewaffnete Angreifer mindestens 20 Menschen erschossen, darunter auch Frauen und Kinder. Unbekannte sollen am Freitag das Feuer auf eine Gruppe von Landbesitzern eröffnet haben, die erstmals seit Jahren ihre alten Felder in der vom Krieg erschütterten Region Darfur besuchten, wie ein Stammesführer der Nachrichtenagentur AFP am Samstag sagte.

Im Westen des Sudan haben bewaffnete Angreifer mindestens 20 Menschen erschossen, darunter auch Frauen und Kinder. Unbekannte sollen am Freitag das Feuer auf eine Gruppe von Landbesitzern eröffnet haben, die erstmals seit Jahren ihre alten Felder in der vom Krieg erschütterten Region Darfur besuchten, wie ein Stammesführer der Nachrichtenagentur AFP am Samstag sagte.

Demnach wurden durch die bewaffneten Männer auf Pferden und Kamelen mindestens 20 weitere Menschen verletzt. Zudem seien Kühe, Schafe und andere Besitztümer gestohlen worden. Dem Bürgermeister Ahmed Nimer zufolge leben die Angreifer erst seit kurzem in der Region. Sie wollten, dass die derzeitigen Bewohner das Gebiet verlassen, um selbst das Land kultivieren zu können.

Die Regierung hatte den Angaben zufolge vor zwei Monaten ein Treffen zwischen den ursprünglichen, vor dem Krieg in Darfur geflohenen Landbesitzern und denjenigen organisiert, die ihre Felder übernommen hatten. "Es wurde eine Vereinbarung getroffen, die vorsah, dass die Landbesitzer auf ihre Felder zurückkehren sollten. Am Freitag kamen aber bewaffnete Männer und eröffneten das Feuer, 20 Menschen wurden getötet, darunter zwei Frauen und Kinder", sagte Ibrahim Ahmad. Das Massaker ereignete sich demnach in Aboudos (Abudos), etwa 90 Kilometer südlich von Nyala, der Hauptstadt der Provinz Süd-Darfur.

Darfur ist durch einen seit 2003 andauernden Konflikt zwischen Rebellen ethnischer Minderheiten enorm verwüstet worden. Unter anderem kämpfen Rebellen gegen Unterstützer des inzwischen gestürzten Machthabers Omar al-Bashir. Regierungskräfte und die verbündete arabische Miliz Janjawid gingen dabei bei den Kämpfen brutal gegen die Bevölkerung vor. Nach Angaben der UN kamen bisher in dem Konflikt etwa 300.000 Menschen ums Leben, 2,5 Millionen weitere Menschen wurden vertrieben.

In Zusammenhang mit dem Konflikt wird Al-Bashir vom Internationalen Strafgerichtshof unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht. Der 76-Jährige wurde im vergangenen Jahr nach 30 Jahren an der Macht vom Militär gestürzt. Die neue Übergangsregierung verhandelt derzeit mit mehreren Rebellengruppen aus Darfur und anderen Unruheregionen über Frieden.

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  • Der 76-Jährige wurde im vergangenen Jahr nach 30 Jahren an der Macht vom Militär gestürzt.