APA/APA/© 2025 PLANET LABS PBC/HANDOUT

Umgekipptes Kriegsschiff: Nordkorea nahm Werftarbeiter fest

24. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Nach der Panne beim Stapellauf eines Kriegsschiffs in Nordkorea sind laut staatlichen Medienberichten drei Mitarbeiter der Werft festgenommen worden. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA wurden die leitenden Angestellten für das Unglück verantwortlich gemacht. Der 5.000-Tonnen-Zerstörer war am Mittwoch beim Stapellauf im Beisein von Diktator Kim Jong-un im Hafen von Chongjin beschädigt worden.

Satellitenbilder zeigten das Schiff auf der Seite liegend, teilweise von blauen Planen bedeckt und zum Teil unter Wasser. Machthaber Kim hatte nach dem Vorfall von einem "schweren Unfall" und einem "kriminellen Akt" gesprochen, der durch "absolute Unachtsamkeit und Verantwortungslosigkeit" verursacht worden sei. Offenbar wurden während des Stapellaufs in der Schiffswerft im nordkoreanischen Chongjin Teile des Schiffsbodens zerdrückt, wie es hieß.

Experten der US-Denkfabrik CSIS bezeichneten den gescheiterten Stapellauf in einer Analyse als "Blamage" für Kim und die nordkoreanische Marine. Der Zerstörer werde voraussichtlich auf absehbare Zeit nicht in Dienst gestellt werden können. Dass Nordkoreas staatlich kontrollierte Nachrichtenagentur über einen solch sensiblen Unfall berichtet, gilt als außergewöhnlich.

Die Beziehungen auf der Koreanischen Halbinsel sind derzeit äußerst angespannt. De facto befinden sich Nord- und Südkorea weiterhin im Krieg, da der Koreakrieg (1950-53) lediglich mit einem Waffenstillstand endete. Ein Friedensvertrag wurde bis heute nicht unterzeichnet. Im vergangenen Jahr hatte Kim während einer Grundsatzrede Südkorea als "Hauptfeind" bezeichnet.

Zusammenfassung
  • Beim Stapellauf eines 5.000-Tonnen-Zerstörers in Nordkorea kam es am Mittwoch im Hafen von Chongjin zu einem schweren Unfall, bei dem das Kriegsschiff beschädigt und teilweise unter Wasser gesetzt wurde.
  • Drei leitende Mitarbeiter der Werft wurden nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA festgenommen und für das Unglück verantwortlich gemacht.
  • Experten der US-Denkfabrik CSIS bezeichnen den Vorfall als "Blamage" für Machthaber Kim Jong-un und die nordkoreanische Marine, das Schiff wird voraussichtlich auf absehbare Zeit nicht einsatzbereit sein.