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Ukrainische Armee weist Berichte von Frontdurchbruch zurück

12. Aug. 2025 · Lesedauer 2 min

Die ukrainische Armee hat Berichte zu einem russischen Frontdurchbruch im Abschnitt bei den Städten Pokrowsk und Dobropillja im Gebiet Donezk zurückgewiesen. Das Durchsickern russischer Gruppen mit wenig Mann bedeute noch nicht, dass sie diese Gebiete unter Kontrolle bringen würden, teilte die für den Frontabschnitt zuständige Armeegruppe "Dnipro" bei Telegram mit. Die Situation bleibe schwierig und die Kämpfe in dieser Region seien vergleichsweise intensiv.

Vorher hatten ukrainische Militärbeobachter von einem russischen Vorrücken um mehr als zehn Kilometer nordöstlich der von einer Einschließung bedrohten Stadt Pokrowsk berichtet. Mehrfach war in Berichten von Militärs bereits vom Vordringen von Kleingruppen russischer Soldaten nach Pokrowsk selbst die Rede. Die Agglomeration der Städte Pokrowsk und Myrnohrad ist von drei Seiten durch russische Truppen eingeschlossen. Für den Nachschub ist nur noch ein etwa 15 Kilometer breiter Korridor verblieben.

Ein ukrainischer Truppenübungsplatz ist unterdessen in der Nacht durch einen russischen Raketenschlag angegriffen worden. Ein Soldat wurde dabei getötet und elf weitere verletzt, teilten die ukrainischen Landstreitkräfte bei Telegram mit. Zwölf Militärangehörige ersuchten mit Stresssymptomen medizinische Hilfe. Der Angriff sei mit einem Sprengkopf mit Streumunition ausgeführt worden, hieß es. Der Ort des Raketenangriffs wurde nicht genannt. In der Nacht war unter anderem in der Hauptstadt Kiew wegen eines Raketenschlags in der Nordostukraine in mehreren Gebieten Luftalarm ausgelöst worden.

In der Grenzregion Sumy hat die Ukraine nach eigenen Angaben zwei Ortschaften zurückerobert. Die Streitkräfte hätten die Siedlungen Stepne und Nowokostjantyniwka befreit, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die Lage an der Front sei schwierig, aber es gebe einige Fortschritte. In den vergangenen Tagen hatte die Ukraine bereits die Rückeroberung eines Dorfes gemeldet. Den geringfügigen Geländegewinnen der Ukraine steht der stete Vormarsch russischer Truppen gegenüber.

Aufgrund von Soldatenmangel durch Rekrutierungsprobleme und Fahnenflucht wird bei ukrainischen Kommentatoren immer öfter über einen Frontzusammenbruch in der Ostukraine spekuliert. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.

Zusammenfassung
  • Die ukrainische Armee hat Berichte über einen russischen Frontdurchbruch bei Pokrowsk und Dobropillja zurückgewiesen und betont, dass das Vordringen kleiner russischer Gruppen noch keine Kontrolle über das Gebiet bedeutet.
  • Die Versorgung der von drei Seiten eingeschlossenen Städte Pokrowsk und Myrnohrad ist nur noch über einen etwa 15 Kilometer breiten Korridor möglich, während ukrainische Beobachter von einem russischen Vorrücken um mehr als zehn Kilometer berichten.
  • Bei einem russischen Raketenangriff auf einen ukrainischen Truppenübungsplatz wurde ein Soldat getötet, elf weitere verletzt und zwölf Militärangehörige suchten wegen Stresssymptomen medizinische Hilfe.