Ukraine: Westliche Unterstützung ist 2024 "kriegsentscheidend"

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Militärexperte Gerald Karner und Major Albin Rentenberger vom Bundesheer sprechen im PULS 24 Interview über den weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs im Jahr 2024. Beide sind sich einig: Die westliche Unterstützung für die Ukraine ist ein "kriegsentscheidender Faktor".

Nach fast zwei Jahren Krieg sei Wladimir Putins Ziel, die "gesamte Ukraine in den eigenen Einflussbereich zu bringen" nicht gelungen, meint Militärexperte Gerald Karner im PULS 24 Interview. Das werde auch weiterhin nicht gelingen, so Karners Einschätzung. Die "Westbindung" der Ukraine sei eine sehr starke geworden, der Westen unterstütze die Ukraine geschlossen.

Putin habe das Gegenteil von dem erreicht, was er sich eigentlich als Kriegsziel nahm, meint der Militärexperte.

Westliche Unterstützung als Hauptfaktor

"Der entscheidende Faktor für den Erfolg oder Misserfolg der Ukraine bleibt die westliche Unterstützung", so Karner. Ob der Westen geschlossen hinter der Ukraine steht, und die Ukraine auch rüstungsindustriell unterstützt wird – das werde 2024 zu einem "kriegsentscheidenden Faktor" werden.

Halte der Westen die Unterstützung aufrecht, dann habe die Ukraine "gute Chancen" im Jahr 2024 erfolgreich zu sein. "Wenn das nicht der Fall sein wird, dann wird Russland unter Umständen obsiegen", betont Karner.

 "Auflösung des russischen Regimes"

Laut Karner gehe es nicht darum, dass die ukrainischen Streitkräfte "jeden Quadratmeter des ukrainischen Territoriums befreien". Es gehe darum, dass die ukrainischen Streitkräfte es schaffen, "Russland eine derartige Niederlage zuzufügen an mehreren Frontabschnitten, dass Russland erkennt, dass sie auf lange Sicht gesehen die eroberten Gebiete nicht behalten können".

Dann werde Russland an den Verhandlungstisch zurückkehren und unter Umständen bereit sein, auf die Territorien zu verzichten. Letztlich könne ein Krieg auch zur "Auflösung des russischen Regimes führen", meint Karner.

"Keine großen Offensiven zu erwarten"

Die ukrainische Gegenoffensive müsse als "gescheitert" betrachtet werden, meint Major Albin Rentenberger vom Bundesheer. Russland würde derzeit "langsam und unter großen Verlusten" Gebiete zurückgewinnen. Nun, nach dieser gescheiterten Gegenoffensive, gehe die Ukraine "in die Verteidigung über". Von russischer Seite seien "keine großen Offensiven zu erwarten", so Major Rentenberger.

Es sei eher zu erwarten, dass der Frontverlauf "begradigt wird". So würde der Kreml versuchen, ukrainische Städte zu erobern und das für Putin vor der Präsidentschaftswahl im März 2024 als Erfolg darzustellen.  

Putin hoffe, dass die Unterstützung des Westens für die Ukraine wegfalle, denn ohne diese Unterstützung sei der Krieg für die Ukraine "auf diese Weise nicht möglich". Die Unterstützung des Westens sei für die Ukraine "essentiell".

Major zu Ukraine: Krieg ohne westliche Unterstützung "auf diese Weise nicht möglich"

Major Albin Rentenberger vom Österreichischen Bundesheer spricht über den weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs im Jahr 2024.

ribbon Zusammenfassung
  • Militärexperte Gerald Karner und Major Albin Rentenberger vom Bundesheer sprechen im PULS 24 Interview über den weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs im Jahr 2024.
  • Beide sind sich einig: Die westliche Unterstützung für die Ukraine ist ein "kriegsentscheidender Faktor".

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