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Tschechischer Ministerpräsident signalisiert Amtsverzicht

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Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis hat sich nach der Parlamentswahl am Wochenende zum Amtsverzicht bereit gezeigt. "Wir übergeben (die Amtsgeschäfte) an die neue Koalition und werden in der Opposition sein", sagte der Gründer der populistischen Partei ANO am Freitag im Radiosender Frekvence 1. Das Land brauche eine funktionsfähige Regierung. "Ich weiß nicht, warum wir in dieser Situation eine Blockadehaltung einnehmen sollten", sagte der 67 Jahre alte Multimilliardär.

Als Opposition werde seine Partei "hart, aber korrekt" agieren. Die Entscheidung, wer den Auftrag zur Regierungsbildung erhält, liegt letztlich bei Präsident Milos Zeman, der als enger Verbündeter von Babis gilt. Er würde jedoch einen Auftrag zur Regierungsbildung durch Zeman ablehnen, so Babis.

Das Mitte-Rechts-Bündnis Zusammen und die liberale Formierung Piraten/Bürgermeister hatten 108 der 200 Sitze im Unterhaus des Parlaments gewonnen. Allerdings hatte Präsident Zeman vor der Wahl angekündigt, der Regierungsauftrag werde an die stärkste Einzelpartei gehen - also erneut an die ANO von Babis. Erschwert wird die Situation dadurch, dass der 77-jährige Zeman am Sonntag ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Damit ist unklar, wann die Regierungsbildung abgeschlossen werden kann.

ribbon Zusammenfassung
  • Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis hat sich nach der Parlamentswahl am Wochenende zum Amtsverzicht bereit gezeigt.
  • Die Entscheidung, wer den Auftrag zur Regierungsbildung erhält, liegt letztlich bei Präsident Milos Zeman, der als enger Verbündeter von Babis gilt.
  • Allerdings hatte Präsident Zeman vor der Wahl angekündigt, der Regierungsauftrag werde an die stärkste Einzelpartei gehen - also erneut an die ANO von Babis.