Tschechische Frauen können "-ová" im Nachnamen streichen

0

Tschechien geht einen Schritt hin zur rechtlichen Gleichstellung zwischen den Geschlechtern. Frauen können künftig selbst wählen, ob sie die weibliche oder die männliche Form ihres Nachnamens im Ausweis und in anderen offiziellen Dokumenten tragen wollen. Präsident Milos Zeman unterzeichnete am Donnerstag ein entsprechendes Gesetz, das zuvor in beiden Parlamentskammern eine deutliche Mehrheit erhalten hatte.

Bisher mussten Frauen - wie auch in anderen slawischen Sprachen üblich - einen Familiennamen mit der weiblichen Endung "-ová" annehmen. Wenn der Mann Novák hieß, dann erhielten seine Frau und seine Töchter automatisch den Nachnamen Nováková. Doch die Kritik daran nahm in den letzten Jahren zu. Die frühere Justizministerin Helena Válková sprach von einem "Zeichen der Ungleichheit". Die 70-Jährige war eine der Initiatorinnen der Gesetzesänderung.

Aus dem tschechischen Sprachgebrauch dürfte die "-ová"-Endung dennoch nicht so schnell verschwinden, nicht zuletzt, weil auch viele Frauen daran festhalten wollen. Das "-ová" wird sogar bei ausländischen Namen ergänzt - aus Bundeskanzlerin Angela Merkel wird in den Zeitungen Angela Merkelová. Manchmal nimmt das skurrile Formen an: Die frühere Profi-Tennisspielerin Anna Kurnikowa ist in Tschechien unter dem Namen Kurnikovová bekannt.

ribbon Zusammenfassung
  • Tschechien geht einen Schritt hin zur rechtlichen Gleichstellung zwischen den Geschlechtern.
  • Frauen können künftig selbst wählen, ob sie die weibliche oder die männliche Form ihres Nachnamens im Ausweis und in anderen offiziellen Dokumenten tragen wollen.
  • Das "-ová" wird sogar bei ausländischen Namen ergänzt - aus Bundeskanzlerin Angela Merkel wird in den Zeitungen Angela Merkelová.