Trump wollte Corona-Infizierte nach Guantanamo schicken

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EX-US-Präsident Donald Trump soll zu Beginn der Corona-Pandemie erwogen haben, infizierte Landsleute nach der Rückkehr aus dem Urlaub zur Quarantäne nach Guantánamo zu schicken.

Von Trumps Plänen berichteten zwei Mitarbeiter der "Washington Post" in ihrem noch unveröffentlichte Buch "Alptraum-Szenario: Die Reaktion der Trump-Regierung auf die Pandemie, die die Geschichte verändert hat". Das Buch soll am 29. Juni erscheinen, die Zeitung berichtete vorab. 

In Guantánamo Bay auf Kuba betreiben die USA einen Militärstützpunkt und das berüchtigte Gefangenenlager, das nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 eingerichtet worden war. Terrorverdächtige werden dort unter Missachtung grundlegender menschenrechtlicher Standards festgehalten. Trumps Vorgänger Barack Obama hatte sein Wahlversprechen, Guantanamo zu schließen, nicht eingehalten.

Trump-Berater fassungslos über Vorschlag

"Haben wir keine Insel, die wir besitzen?", soll Trump im Februar 2020 im Weißen Haus gefragt haben, bevor sich das Virus dramatisch in den USA ausbreitete. Und dann: "Was ist mit Guantánamo?" Trump-Berater seien fassungslos gewesen, schrieb die "Washington Post". Letztlich sei die Idee verworfen worden, weil sich die Berater über die öffentliche Reaktion gesorgt hätten, wären Urlaubsrückkehrer auf demselben US-Stützpunkt untergebracht worden wie Terrorverdächtige.

"Ich werde die Wahl wegen der Tests verlieren!"

Die Zeitung berichtete unter Berufung auf das Buch weiter, Trump habe sich im März 2020 bei seinem Gesundheitsminister Alex Azar darüber beklagt, dass die US-Bundesregierung die Federführung bei den Corona-Tests übernommen hatte. Trump soll gesagt haben: "Ich werde die Wahl wegen der Tests verlieren! Welcher Idiot ließ die Bundesregierung Tests ausführen?", habe Trump gefragt. Azar habe ihn dann darauf hingewiesen, dass sein Schwiegersohn Jared Kushner die Initiative übernommen habe.

Buch schildert US-Chaos in Pandemie

Die Autoren Yasmeen Abutaleb und Damian Paletta sind Mitarbeiter der "Washington Post". Laut der Zeitung zeichnet das Buch das Chaos in der Trump-Regierung infolge der Pandemie nach. Eines der größten Probleme dabei sei nach Überzeugung der Autoren gewesen, dass es keine klaren Zuständigkeiten für die Reaktion auf die Pandemie gegeben habe.

ribbon Zusammenfassung
  • Der damalige US-Präsident Donald Trump soll einem Buch zufolge zu Beginn der Corona-Pandemie erwogen haben, infizierte Landsleute nach der Rückkehr aus dem Urlaub zur Quarantäne nach Guantánamo zu schicken.
  • "Haben wir keine Insel, die wir besitzen?", soll Trump im Februar 2020 im Weißen Haus gefragt haben, bevor sich das Virus dramatisch in den USA ausbreitete. Und dann: "Was ist mit Guantánamo?"
  • Trump-Berater seien fassungslos gewesen, schrieb die "Washington Post". Letztlich sei die Idee verworfen worden, weil sich die Berater über die öffentliche Reaktion gesorgt hätten.
  • Von Trumps Plänen berichteten Yasmeen Abutaleb und Damian Paletta, zwei Mitarbeiter der "Washington Post" in ihrem noch unveröffentlichte Buch.
  • Das Buch "Alptraum-Szenario: Die Reaktion der Trump-Regierung auf die Pandemie, die die Geschichte verändert hat" soll am 29. Juni erscheinen. Laut der Zeitung zeichnet das Buch das Chaos in der Trump-Regierung infolge der Pandemie nach.

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