Oman bestätigt
Houthi-Miliz kapituliert laut Trump gegenüber USA
Trump sagte im Weißen Haus am Dienstag völlig überraschend nach monatelangen Angriffen des US-Militärs im Jemen, er nehme die angebliche Zusicherung der Houthi-Miliz ernst und werde im Gegenzug die US-Angriffe mit sofortiger Wirkung einstellen lassen. "Sie haben kapituliert. (...) Wir werden sie beim Wort nehmen", erklärte Trump beim Besuch des neuen kanadischen Premierministers Mark Carney.
"Bitte bombardiert uns nicht mehr"
"Sie haben gesagt, bitte bombardiert uns nicht mehr und wir werden eure Schiffe nicht angreifen", sagte er weiter.
Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs haben Konflikte in der Region auch auf den Seerouten deutlich zugenommen. Die mit dem Iran verbündeten Houthi haben vermehrt Tanker auf Routen im Roten Meer angegriffen. Das US-Militär greift daher bereits seit Monaten Ziele der Houthi-Miliz im Jemen an, mit dem erklärten Ziel, die internationale Schifffahrt im Roten Meer zu schützen.
Oman bestätigt
Weitere Details waren nach Trumps Aussagen zunächst vollkommen unklar. Von den Houthi gab es dazu zunächst keine Angaben. Später bestätigte allerdings der Oman: Beide Seiten hätten sich darauf verständigt, künftig keine gegenseitigen Angriffe mehr durchzuführen. Das schließe auch Angriffe gegen amerikanische Schiffe im Roten Meer ein, so ein Sprecher des omanischen Außenministeriums.
Damit solle die Freiheit der Schifffahrt sowie ein ungehinderter Ablauf des internationalen Handelsverkehrs wieder gewährleistet werden. Die Vereinbarung sei das Ergebnis jüngster Gespräche und Kontakte zwischen den USA und den Houthi-Behörden, die mit dem Ziel der Deeskalation geführt wurden, hieß es.
Israel überrascht
Im Jemen läuft seit zehn Jahren ein Bürgerkrieg, das Land ist faktisch gespalten. Die vom Iran unterstützte Houthi-Miliz kontrolliert große Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa und der Hafenstadt Hudaida, die international anerkannte Regierung den Süden. In Solidarität mit der Hamas feuert sie auch regelmäßig Geschosse in Richtung Israel.
Die Miliz hatte erst kurz vor Trumps Ankündigung nach den israelischen Angriffen auf den Flughafen in der Hauptstadt Sanaa mit Vergeltung gedroht. Die Angriffe würden nicht unbeantwortet bleiben, hieß es in einer Erklärung des politischen Büros der proiranischen Miliz. Sie sprachen von israelisch-amerikanischen Angriffen.
- Mehr lesen: Israels Luftwaffe legt Flughafen im Jemen lahm
Zuvor war am Sonntag eine Rakete der Houthi-Miliz in der Nähe des Tel Aviver Flughafens Ben Gurion in Israel eingeschlagen. Israel hatte daraufhin mit Vergeltung gedroht. Am Montag hatte das israelische Militär unter anderem den Hafen in Hudaida attackiert. Die heutigen Angriffe auf den Flughafen in Sanaa, Häfen, Zementfabriken und Kraftwerke zielten nach Ansicht der Houthi darauf ab, eine Belagerung des jemenitischen Volkes durchzusetzen.
Flughafen lahmgelegt
Die israelische Armee teilte wiederum mit, die Luftwaffe habe als Reaktion auf den Angriff auf den Flughafen am Sonntag in Tel Aviv die Infrastruktur der Houthi-Miliz auf dem Flughafen in Sanaa angegriffen und zerstört. Der Flughafen sei vollständig lahmgelegt worden. Getroffen wurden demnach auch Start- und Landebahnen sowie Flugzeuge.
Aus israelischen Kreisen verlautete, man sei von Trumps Ankündigung überrascht und nicht im Voraus informiert gewesen.
Trump verspricht "sehr große Ankündigung"
Ebenfalls bei dem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney versprach Trump vor seiner Nahost-Reise in der kommenden Woche eine "sehr, sehr große Ankündigung". Die Ankündigung werde "sehr positiv" und "so groß wie es nur geht" sein, sagte Trump.
"Es wird eine der wichtigsten Ankündigungen sein, die seit vielen Jahren zu einem bestimmten Thema gemacht wurden, einem sehr wichtigen Thema." Weitere Details nannte der Republikaner nicht. Die Ankündigung werde entweder am Donnerstag, Freitag oder Montag kommen, sagte er lediglich. Carney scherzte daraufhin: "Ich halte es vor Spannung kaum aus."
Trump reist in der kommenden Woche nach Saudi-Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate.
Kanada steht "niemals zum Verkauf"
Beim Empfang Carneys im Weißen Haus kam es auch sonst zu skurrilen Szenen: Der Präsident wiederholte vor Journalisten seine Forderung, Kanada solle der 51. Bundesstaat der USA werden. Carney entgegnete: "Wir werden niemals zum Verkauf stehen."
Zusammenfassung
- Die Houthi-Miliz im Jemen hat laut US-Präsident Trump kapituliert und will keine Schiffe mehr angreifen. Im Gegenzug stellt die USA ihre Angriffe ein.
- Seit dem Gaza-Krieg haben Konflikte in der Region zugenommen. Die Houthi, mit dem Iran verbündet, griffen vermehrt Tanker im Roten Meer an.
- Eine Rakete schlug zuletzt in der Nähe des Flughafens Ben Gurion in Israel ein. Israel reagierte mit Angriffen im Jemen.
- Beim Empfang des kanadischen Premierminister Mark Carney im Weißen Haus kam es auch sonst zu skurrilen Szenen: Der Präsident wiederholte vor Journalisten seine Forderung, Kanada solle der 51. Bundesstaat der USA werden.
- Carney entgegnete: "Wir werden niemals zum Verkauf stehen."