APA/APA (AFP)/PATRICK MEINHARDT

Tansania wählt Präsidenten

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In einem angespannten Klima haben Bürger von Tansania ihre Stimme für einen neuen Präsidenten und das Parlament abgegeben. Amtsinhaber John Magufuli, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt, wählte Mittwoch früh und mahnte, dass die Wahlen "friedlich" durchgeführt werden sollten. Sein stärkster Herausforderer, Oppositionsführer Tundu Lissu, twitterte, dass es Berichten zufolge bereits "weitreichende Unregelmäßigkeiten" gebe.

So seien etwa Wahlhelfer der Partei an mehreren Orten daran gehindert worden, Wahllokale zu erreichen. Vor der Öffnung der Wahllokale war es in verschiedenen Teilen des ostafrikanischen Landes auch zu Gewalt gekommen. In der Nacht zum Mittwoch hätten "schwer bewaffnete Gangster" ein Hotel überfallen und zwei Sicherheitsleute entführt, twitterte Freeman Mbowe, der Vorsitzende der führenden Oppositionspartei Chadema und Besitzer des Hotels. Er machte den örtlichen Bezirkskommissar dafür verantwortlich. Zuvor wurden in der semiautonomen Region Sansibar nach Angaben einer Oppositionspartei fünf Menschen von Sicherheitskräften getötet, Tansanias Polizeichef bestritt dies.

Tansanias zunehmend autokratischer und polarisierender Staatschef Magufuli, genannt "Bulldozer", wird von Befürwortern unter anderem wegen seines starken und kompromisslosen Führungsstils, großer Infrastruktur-Projekte und Versprechen der Korruptionsbekämpfung unterstützt. Kritiker und Menschenrechtler aber verurteilen seine zunehmenden Beschränkungen von Presse- und Meinungsfreiheit sowie seinen Umgang mit der Corona-Pandemie - seit Mai hat Tansania offiziell keine Corona-Fälle mehr bekanntgegeben.

Magufulis Herausforderer Lissu von der Partei Chadema überlebte vor drei Jahren einen Mordanschlag und ist sehr beliebt. Allerdings ist die Opposition zersplittert, insgesamt bewerben sich 15 Kandidaten für das höchste Amt im Land.

Der ostafrikanische Staat mit rund 58 Millionen Einwohnern gilt eigentlich als stabiles Land, das im Ausland vor allem für Safari-Reisen in der Serengeti und das Besteigen von Afrikas höchstem Berg, dem Kilimandscharo, bekannt ist.

ribbon Zusammenfassung
  • In einem angespannten Klima haben Bürger von Tansania ihre Stimme für einen neuen Präsidenten und das Parlament abgegeben.
  • Amtsinhaber John Magufuli, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt, wählte Mittwoch früh und mahnte, dass die Wahlen "friedlich" durchgeführt werden sollten.
  • Sein stärkster Herausforderer, Oppositionsführer Tundu Lissu, twitterte, dass es Berichten zufolge bereits "weitreichende Unregelmäßigkeiten" gebe.

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