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Tanklager und Raffinerie in Russland brennen nach Angriffen

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Mit zahlreichen Kampfdrohnen hat die Ukraine nach Moskauer Behördenangaben in der Nacht auf Dienstag Ziele in Russland angegriffen. Unter anderem wurden ein Treibstofflager und eine Raffinerie getroffen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass 26 Drohnen abgefangen worden seien. Das am weitesten entfernte Ziel war laut Medien eine Ölraffinerie in Kstowo bei Nischni Nowgorod. Die Stadt liegt rund 800 Kilometer von der Ukraine entfernt.

Laut Ministerium wurden die Drohnen über den Regionen Moskau, Leningrad (das Gebiet rund um die Großstadt St. Petersburg trägt nach wie vor seinen Namen aus der Sowjetzeit, Anm.), Belgorod, Kursk, Brjansk, Tula und Orjol abgeschossen worden. Zudem habe die Ukraine mit sieben Raketen angegriffen. "Ein Versuch des Kiewer Regimes, einen Terroranschlag mit Drohnen auf Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation durchzuführen, wurde gestoppt", teilte das Ministerium mit.

In Kstowo wurde zur Bekämpfung des Brandes in der Raffinerie des Ölkonzerns Lukoil nach Angaben des Regionalgouverneur von Nischni Nowgorod, Gleb Nikitin, auch ein Löschzug der Eisenbahn eingesetzt.

Im südwestrussischen Gebiet Orjol löste eine Drohne ein Feuer in einem Tanklager aus, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. "Ein Treibstoff- und Energiekomplex wurde angegriffen", erklärte Regionalgouverneur Andrej Klitschkow in der Nacht auf Dienstag im Online-Dienst Telegram. Die Einsatzkräfte würden versuchen, den Brand einzudämmen, fügte er hinzu. "Es gab keine Opfer."

Die Ukraine flog in der Nacht auf Dienstag nach russischen Angaben auch weitere Drohnenangriffe auf Ziele in Russland. Das Rathaus der russischen Stadt Belgorod sei von einer ukrainischen Drohne getroffen worden. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region, Wjatscheslaw Gladkow, mit. "Eine feindliche Drohne stürzte in das Verwaltungsgebäude der Stadt Belgorod", schrieb Gladkow im Onlinedienst Telegram. Die Fenster und die Fassade des Gebäudes seien dabei beschädigt worden. Auf Bildern, die in Online-Netzwerken veröffentlicht wurden, waren die Schäden an dem Gebäude zu sehen. Ukrainische Drohnen hätten in der Region Belgorod vier Sprengsätze abgeworfen, erklärte Gladkow weiter. Es habe keine Verletzten gegeben, eine Stromleitung sei aber beschädigt worden.

Über der russischen Hauptstadt Moskau schossen Luftabwehreinheiten nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin eine ukrainische Drohne ab. Im betroffenen Stadtteil Ramenski habe es weder Verletzte noch Schäden durch herabfallende Trümmerteile gegeben, teilte Sobjanin auf Telegram mit.

Die russischen Streitkräfte sind nach Angaben aus Moskau in der Ostukraine indes weiter auf dem Vormarsch. Russische Truppen hätten die Kontrolle über das Dorf Newelske in der Region Donezk übernommen, berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Der ukrainische Generalstab teilt dagegen am Vormittag mit, die russischen Angriffe an der Front in der Region seien zurückgeschlagen worden.

Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen mit ihren Kampfdrohnen verstärkt russische Metallbetriebe sowie Öl- und Gasanlagen angegriffen, um den Nachschub für die angreifenden russischen Truppen zu stören. Dabei ist die Reichweite der ukrainischen Eigenentwicklungen größer geworden. Die Folgen der Attacken sind aber meist nicht so verheerend wie die russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf ukrainische Städte.

ribbon Zusammenfassung
  • Ukrainische Drohnen haben ein Treibstofflager in Orjol und eine Raffinerie in Nischni Nowgorod angegriffen, wodurch große Brände entstanden sind.
  • Trotz der Angriffe und Schäden an Infrastrukturen wie einer Stromleitung in der Grenzregion Belgorod, wurden keine Opfer gemeldet.
  • Die ukrainischen Streitkräfte intensivieren ihre Drohnenoffensive und erreichen zunehmend tiefere Gebiete innerhalb Russlands, während die Luftabwehr in Moskau eine Drohne abgeschossen hat.