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Studenten bei Protesten im Iran verhaftet

Heute, 05:43 · Lesedauer 2 min

Bei den Protesten in der iranischen Hauptstadt Teheran und weiteren Städten ist es laut einem Zeitungsbericht zu ersten Festnahmen gekommen. Nach Angaben der Tageszeitung "Shargh" wurden an der Universität Teheran vier Studenten verhaftet. Wer für die Festnahmen zuständig ist und wo die Betroffenen festgehalten werden, ist dem Bericht zufolge nicht bekannt.

Die Hochschulzeitung "Amir‐Kabir" hatte zuvor berichtet, die Universität sei von Sicherheitskräften umzingelt worden und die protestierenden Studenten seien auf dem zentralen Campus eingeschlossen gewesen.

Die Proteste begannen am Sonntag in mehreren Geschäftsvierteln Teherans – ausgelöst durch die anhaltende Wirtschaftsmisere und die Unfähigkeit der Regierung, den rapiden Absturz der nationalen Währung zu kontrollieren. Schon bald wurden auch politische Parolen gegen das islamische System gerufen, einige Demonstranten forderten gar die Rückkehr zur Monarchie. Bereits am zweiten Tag gab es Augenzeugen zufolge Proteste in weiteren iranischen Großstädten sowie gewaltsame Polizeieinsätze.

Präsident Massud Peseschkian versprach einer kurzen Botschaft wirtschaftliche Reformen und erklärte seine Dialogbereitschaft, was bei den Demonstranten keine Beachtung fand. Die überwiegend staatlich kontrollierte Presse berichtete zwar über die Proteste, vermied jedoch Hinweise auf die harschen Parolen gegen die politische Führung.

"Ausländische Verschwörung"

Nachdem die Proteste an Dynamik gewonnen hatten, sprachen die Sicherheitsorgane von einer "ausländischen Verschwörung der Feinde Irans" mit dem Ziel, Unruhe und Instabilität im Land zu schaffen. Die Öffentlichkeit solle wachsam sein und sich nicht an den Protesten beteiligen.

Zusammenfassung
  • Bei Protesten in Teheran und weiteren Städten wurden laut der Zeitung 'Shargh' vier Studenten an der Universität Teheran festgenommen.
  • Die Demonstrationen, die am Sonntag in Geschäftsvierteln Teherans aufgrund der Wirtschaftskrise und des Währungsverfalls begannen, breiteten sich innerhalb von zwei Tagen auf weitere Großstädte aus und führten zu gewaltsamen Polizeieinsätzen.
  • Präsident Peseschkian kündigte wirtschaftliche Reformen an und zeigte sich dialogbereit, während Sicherheitsorgane die Proteste als 'ausländische Verschwörung' bezeichneten.