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Strahlung bei Tschernobyl erhöht, aber weit unter Limit

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Die radioaktive Strahlung um die ukrainische Atomruine Tschernobyl stellt nach dem Abzug russischer Einheiten laut Experten keine Gefahr für Mensch oder Umwelt dar. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien gab am Donnerstag die Ergebnisse ihrer Messungen vor Ort bekannt. In und um Gräben, die dort von russischen Soldaten ausgehoben wurden, sei zwar erhöhte Strahlung festgestellt worden, aber nicht in gefährlichem Ausmaß, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi.

"Es dürfte klar sein, dass man dort kein Picknick veranstalten und keine Grabungen durchführen sollte", so Grossi nach seiner Rückkehr aus der Ukraine. Der auf ein Jahr hochgerechnete Wert in den Gräben betrug 6,5 Millisievert. Personal in ukrainischen Atomanlagen dürfen laut Grossi maximal 20 Millisievert pro Jahr ausgesetzt sein, also rund dreimal so viel.

Im Zuge der russischen Invasion in die Ukraine war die Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl eingenommen worden. Nachdem russische Soldaten Ende März wieder aus dem Gebiet abzogen, gab es Berichte, dass sie sich dort Strahlenschäden zugezogen haben könnten.

Grossis größte Sorge gilt derzeit dem südöstlich gelegenen AKW Saporischschja, das unter russischer Kontrolle steht. Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs nutzen russische Streitkräfte den Flughafen von Melitopol im Gebiet Saporischschja für Kampfflugzeuge und -hubschrauber. "Ein fehlgeleitetes Geschoss oder etwas Ähnliches könnte schwerwiegende Folgen haben", sagte Grossi.

ribbon Zusammenfassung
  • Die radioaktive Strahlung um die ukrainische Atomruine Tschernobyl stellt nach dem Abzug russischer Einheiten laut Experten keine Gefahr für Mensch oder Umwelt dar.
  • In und um Gräben, die dort von russischen Soldaten ausgehoben wurden, sei zwar erhöhte Strahlung festgestellt worden, aber nicht in gefährlichem Ausmaß, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi.
  • Der auf ein Jahr hochgerechnete Wert in den Gräben betrug 6,5 Millisievert.

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