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Steinhart dürfte Chef der Bundesärztekammer werden

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Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) bekommt einen neuen Präsidenten. Nach den Wahlen in den Bundesländern wird am Freitag aus der Riege der Länderchefs das bundesweite Oberhaupt der Standesvertretung gekürt. Als wohl unangefochtener Favorit gilt der 67-jährige Johannes Steinhart von der ÖVP-nahen "Vereinigung Österreichischer Ärztinnen und Ärzte", seit Mai Präsident der Wiener Ärztekammer. Er hatte Thomas Szekeres abgelöst, der damit auch nicht mehr im Bund antreten kann.

Dass bei der Wahl im Rahmen des Ärztekammertags in Bad Radkersburg ein anderer Kammerchef als Herausforderer auftritt, wäre eine "große Überraschung", heißt es in Kammerkreisen, Kampfabstimmungen bei ÖÄK-Präsidentenwahlen seien absolut unüblich. Ein ernst zu nehmender Herausforderer wäre (wie schon 2017) Peter Niedermoser gewesen, seit 2007 Ärztekammer-Präsident in Oberösterreich. Er tritt diesmal aber nicht an, wurde der APA in der OÖ Ärztekammer beschieden. Kolportiert wird, dass sich der Urologe Steinhart mit einer Amtsperiode zufriedengeben könnte und der 60-jährige Niedermoser in fünf Jahren eine weitere Chance bekommt.

Bei der Kür des ÖÄK-Chefs am Freitag sind neben den Landes-Präsidenten auch die Kurienobleute der Landeskammern stimmberechtigt, wobei die Stimmen gemäß der Mitgliederstärke einer Kammer gewichtet werden. Das Ergebnis sollte im Laufe des Vormittags vorliegen. Bereits tags zuvor werden die beiden Bundeskurienobleute für die niedergelassenen und angestellten Ärzte gewählt, die dann auch als Vizepräsidenten der ÖÄK fungieren.

Die Liste des bei der Vertretung von Ärzteinteressen oft recht forsch auftretenden Steinhart war bei der Wiener Kammerwahl im März stimmenstärkste Fraktion geworden. Das war auch bei den letzten Wahlen so gewesen, diesmal schaffte es sein SPÖ-naher Gegner Szekeres aber nicht, eine Koalition gegen ihn zu schmieden. Dass ein neuer Länderkammerchef auch gleich Präsident im Bund wird, ist in der Ärztekammer eine Seltenheit. Zuletzt hat das Michael Neumann 1986 geschafft.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den Wahlen in den Bundesländern wird am Freitag aus der Riege der Länderchefs das bundesweite Oberhaupt der Standesvertretung gekürt.
  • Die Liste des bei der Vertretung von Ärzteinteressen oft recht forsch auftretenden Steinhart war bei der Wiener Kammerwahl im März stimmenstärkste Fraktion geworden.
  • Dass ein neuer Länderkammerchef auch gleich Präsident im Bund wird, ist in der Ärztekammer eine Seltenheit.

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