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Städte setzen Hoffnung auf Kinder

Heute, 08:42 · Lesedauer 3 min

Österreichs Städte setzen ihre Hoffnung auf Kinder. Beteiligungsformate für die jüngsten Bewohnerinnen und Bewohner müssten als Bestandteil der Stadtentwicklung und -gestaltung etabliert werden, lautet ein Ergebnis des am Dienstag präsentierten Städtebarometers von Foresight. Langfristig hat die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner in Städten aufgrund jüngster Krisen zwar abgenommen, bleibt aber laut der aktuellen Umfrage stabil.

Das Städtebarometer ist eine repräsentative Umfrage unter Bewohnerinnen und Bewohnern der Mitgliedsgemeinden des Österreichischen Städtebundes, die alle zwei Jahre durchgeführt wird. Die Studie behandelt Fragen zum Lebensgefühl in den Städten Österreichs, zur Zufriedenheit mit den Angeboten der Städte. Befragt wurden für das aktuelle Städtebarometer 1.076 Personen telefonisch und online von Ende Februar bis Ende März 2025.

Der Zeitvergleich mit den jüngsten Städtebund-Erhebungen zeigt, dass trotz der bisherigen Krisenbeständigkeit der Städte die wahrgenommene Lebensqualität im Zuge der Preissteigerungen und multiplen Krisen im Jahresvergleich ab 2020 deutlich abgenommen hat, sich seither jedoch stabilisiert hat und seit 2023 unverändert geblieben ist. So bewerteten in diesem Jahr 80 Prozent der Befragten die Lebensqualität in ihrer Wohngemeinde als sehr oder ziemlich hoch. 2023 fiel dieser Wert auf 79 Prozent.

Während zudem der Blick auf die nationale Ebene weiterhin von Skepsis geprägt ist - nur 22 Prozent glauben, dass sich Österreich insgesamt positiv entwickelt, hingegen erwarten 51 Prozent eine Verschlechterung - gibt es auch heuer Anzeichen dafür, dass die künftige Entwicklung der Städte und Gemeinden optimistischer gesehen wird: In Bezug auf ihre Wohngemeinde haben, wie 2023, 32 Prozent der Befragten das Gefühl, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln.

Soziale Unterschiede

Im Hinblick auf das diesjährige Schwerpunktthema "Stadt für Kinder" zeigt die Erhebung, dass sieben von zehn Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern (71 Prozent) ihre Wohngemeinde insgesamt als sehr oder ziemlich kinderfreundlich wahrnehmen. Hier werden jedoch deutliche soziale Unterschiede sichtbar. In Haushalten mit geringem Einkommen liegt die Wahrnehmung von Kinderfreundlichkeit deutlich niedriger, so Christoph Hofinger von Foresight. "Das bedeutet, dass es für weniger wohlhabende Familien von enormer Bedeutung ist, wie sehr die Interessen von Kindern bei der Gestaltung der Städte durch die öffentliche Hand berücksichtigt werden."

Ein zentrales Ergebnis des Städtebarometers 2025 ist die Forderung nach echter Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Wer früh Mitbestimmung erfährt, entwickle ein starkes Verantwortungsgefühl für die eigene Gemeinde und die Gesellschaft, lautet ein Ergebnis der Studie. "Kinderfreundliche Städte sind Zukunftsstädte. Sie investieren nicht nur in die Lebensqualität von heute, sondern sichern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Innovationskraft von morgen", so Weninger.

Zusammenfassung
  • Österreichs Städte setzen auf die Beteiligung von Kindern in der Stadtentwicklung, wie das Städtebarometer zeigt. 71 Prozent der Bewohner sehen ihre Gemeinde als kinderfreundlich, jedoch gibt es soziale Unterschiede in der Wahrnehmung.
  • 80 Prozent der Befragten bewerten die Lebensqualität als hoch, obwohl nur 22 Prozent an eine positive Entwicklung Österreichs glauben. 51 Prozent erwarten eine Verschlechterung.
  • 32 Prozent der Befragten sehen eine positive Entwicklung in ihrer Wohngemeinde. Das Städtebarometer wurde mit 1.076 Personen durchgeführt und zeigt die Bedeutung von Partizipation für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.