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SPD in Mecklenburg-Vorpommern gewinnt Landtagswahl klar

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Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hat die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig laut vorläufigem amtlichen Endergebnis klar gewonnen. Die SPD erreichte mehr Mandate im Landesparlament wie AfD und CDU zusammen. Die Partei von Schwesig steigerte Angaben der Landeswahlleitung zufolge ihr Ergebnis im Vergleich zur vorherigen Wahl um 8 auf 34 Mandate. Als nächstgrößere Fraktionen kommen die AfD auf 14 (-4) Mandate und die CDU auf 12 (-4) Mandate.

Die Linke erzielte bei der Wahl von Sonntag 9 (-2) Mandate, FDP und Grüne, die den Wiedereinzug in den Landtag bei dieser Wahl geschafft haben, je 5 (+5) Sitze. Bei insgesamt 79 Mandaten (+8) wären für eine absolute Mehrheit im Parlament demnach 40 Mandate nötig. Die SPD kann sich demnach unter den im Landtag vertretenen Parteien den Partner für eine künftige Koalition aussuchen.

Die SPD erreichte konkret 39,6 Prozent der Stimmen, während die AfD auf 16,7 Prozent und die CDU auf 13,3 Prozent kamen, wie die Wahlleitung in der Nacht auf Montag in Schwerin mitteilte. Die Linke erreichte demnach 9,9 Prozent, Grüne und FDP zogen mit 6,3 und 5,8 Prozent wieder in den Landtag ein. Die SPD mit Ministerpräsidentin Schwesig, die beim Urnengang vor fünf Jahren 30,6 Prozent erzielt hatte, legte demnach um neun Prozentpunkte zu. Zugleich verloren die zweit- und drittplatzierten Parteien AfD und CDU, die 2016 auf 20,8 Prozent beziehungsweise 19 Prozent gekommen waren. Den Abstand zur AfD auf Rang zwei baute die SPD dadurch von damals rund zehn auf nunmehr mehr als 20 Prozentpunkte aus.

Schwesig sprach von einem "klaren Votum" für ihre Partei. Die Bürger in Mecklenburg-Vorpommern hätten "ganz klar die SPD und mich mit der Regierungsbildung beauftragt". Ihr Ziel sei eine "stabile Regierung", sagte sie am Sonntag. Die Gremien ihrer Partei würden am Montagabend beraten, mit wem sondiert werden solle. Für die SPD sei neben Stabilität und Verlässlichkeit auch entscheidend, mit wem sie ihre Themen voranbringen könne. Ein Bündnis von SPD und Linken, das es in dem Bundesland früher bereits gab, hätte eine knappe Mehrheit. Denkbar wäre demnach außerdem eine Koalition aus SPD, Grünen sowie FDP.

Schwesig gewann auch selbst mit deutlichem Abstand ein Direktmandat. Nach Angaben der Landeswahlleitung aus der Nacht zum Montag erhielt sie in ihrem Wahlkreis Schwerin I 46,4 Prozent der Erststimmen und lag damit unangefochten vor ihren nächstgelegenen Mitbewerbern Sebastian Ehlers von der CDU und Martin Schmidt von der AfD, die auf 11,8 und 11,2 Prozent kamen.

CDU-Spitzenkandidat Sack sprach von einem enttäuschenden Ausgang der Wahl. Das Ergebnis werde seine Partei in den kommenden Tagen aufarbeiten. Ob die CDU auch weiterhin für eine Koalition mit der SPD zur Verfügung stehen würde, ließ er zunächst offen. Der Landesvorstand werde am Montagabend darüber beraten, sagte er. Zwar hätten die Bürger der Landesregierung ein "gutes Zeugnis" ausgestellt, aber die CDU habe davon nicht profitieren können.

CDU-Generalsekretär Wolfgang Waldmüller bezeichnete das Ergebnis als "eine Katastrophe". Schon das Ergebnis 2016 war für die CDU historisch schlecht gewesen. Den Hochrechnungen zufolge würde die Partei dieses nun noch einmal um rund fünf Prozent unterbieten.

FDP-Spitzenkandidat René Domke betonte die Bereitschaft seiner Partei für Koalitionsgespräche. Die FDP stehe "bereit", sagte er am Wahlabend. Grünen-Spitzenkandidatin Anne Shepley sagte, ihre Partei sei "gesprächsbereit mit allen demokratischen Parteien". Die Linken-Spitzenkandidatin Simone Oldenburg warb für einen "Linksschwung" in dem Bundesland. AfD-Spitzenkandidat Nikolaus Kramer kündigte am Sonntag eine "solide Oppositionsarbeit" an.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hat die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig laut vorläufigem amtlichen Endergebnis klar gewonnen.
  • Die SPD erreichte mehr Mandate im Landesparlament wie AfD und CDU zusammen.
  • Die Partei von Schwesig steigerte Angaben der Landeswahlleitung zufolge ihr Ergebnis im Vergleich zur vorherigen Wahl um 8 auf 34 Mandate.
  • Denkbar wäre demnach außerdem eine Koalition aus SPD, Grünen sowie FDP.

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