APA/APA (Archiv)/EXPA/JOHANN GRODER

Slowenien: Ganz Österreich außer Kärnten Risikogebiet

0

Slowenien setzt ab Montag ganz Österreich mit Ausnahme von Kärnten auf die "rote Liste" von Ländern mit hohem Risiko für Corona-Infektionen. Das beschloss die slowenische Regierung am Freitagabend, wie die Nachrichtenagentur STA am Samstag berichtete. Demnach wird man bei der Einreise nach Slowenien einen negativen Covid-19-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorlegen oder sich in zehntägige Quarantäne begeben müssen. Bisher galten diese Bestimmungen nur für Wien.

Ausnahmen, bei denen Reisende von der Quarantäne oder Testpflicht ausgenommen sind, gelten unter anderem für Pendler, Schüler, Güterverkehr sowie bei dringenden persönlichen oder geschäftlichen Reisen, wobei die Rückkehr binnen 48 Stunden erfolgen muss. Wer die Grenze aus familiären Gründen überquert, um den Kontakt zu engsten Familienmitgliedern aufrechtzuerhalten, darf sich 72 Stunden im Land aufhalten. Der Transit durch Slowenien ist ebenfalls auflagenfrei, wenn er innerhalb von zwölf Stunden erfolgt.

Darüber hinaus gelten Ausnahmen auch für österreichische Besitzer oder Mieter von Immobilien auf der slowenischen Seite. Diese dürfen sich 48 Stunden im Land aufhalten ebenso wie Landwirte, die ihr Land auf der jeweils anderen Seite der Grenze bearbeiten. Erntehelfer, die slowenischen Staatsangehörigen oder Personen mit Wohnsitz in Slowenien bei Saisonarbeiten in Österreich helfen, dürfen binnen 24 Stunden auflagenfrei zurückkehren.

Ab Montag will Slowenien zudem die Grenze zu Italien schließen. Italienischen Staatsbürgern wird lediglich der Transit durch das Land (maximal zwölf Stunden) erlaubt, um andere Destinationen zu erreichen, berichteten italienische Medien mit Bezug auf Quellen um die slowenische Regierung.

Der Beschluss wurde von Slowenien wegen der zunehmenden Zahl von Coronavirus-Infektionen in Italien ergriffen. Gesundheitskontrollen an der Grenze werden nicht ausgeschlossen. Friaul-Julisch Venetien zählt zu den 14 italienischen Regionen, die Slowenien wegen der hohen Zahl von Infektionen als "rote Zone" betrachtet.

Slowenien registrierte am Freitag 1.963 neue Coronavirus-Fälle, bei einer Positivitätsrate von 27,9 Prozent, zeigten die am Samstag veröffentlichten Zahlen. An einem Tag starben insgesamt 18 Personen mit oder an einer Covid-19-Erkrankung. Derzeit werden 449 Patienten im Krankenhaus behandelt, 63 davon auf Intensivstationen. Aktuell gibt es im südlichen Nachbarland 13.023 aktive Corona-Fälle, wie aus der Tracker-Seite "covid-19.sledilnik.org" hervorgeht.

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, wurde in Slowenien der bestehende Teil-Lockdown mit weiteren Einschränkungen ausgeweitet. Zusätzlich zu der bereits geschlossenen Gastronomie sowie den Kultur- und Sporteinrichtungen sind ab dem heutigen Samstag auch Hotels, Casinos, Friseur- und Kosmetiksalons sowie andere nicht wesentliche Geschäfte und Dienstleistungen geschlossen.

Offen dürfen hingegen Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Tierbedarf-Shops, Baumärkte, Blumengeschäfte, Bank- und Postfilialen, Tankstellen und Reparaturwerkstätten bleiben. In der kommenden Woche, in der auch Herbstferien für Schulkinder bevorstehen, werden außerdem die Kindergärten geschlossen sein. Die Restriktionen sollen zunächst eine Woche gelten.

ribbon Zusammenfassung
  • Slowenien setzt ab Montag ganz Österreich mit Ausnahme von Kärnten auf die "rote Liste" von Ländern mit hohem Risiko für Corona-Infektionen.
  • Das beschloss die slowenische Regierung am Freitagabend, wie die Nachrichtenagentur STA am Samstag berichtete.
  • Darüber hinaus gelten Ausnahmen auch für österreichische Besitzer oder Mieter von Immobilien auf der slowenischen Seite.
  • Ab Montag will Slowenien zudem die Grenze zu Italien schließen.

Mehr aus Politik