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Selenskyj: Wir kämpfen noch in Kursk und Belgorod

21. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Mittwochabend von andauernden russischen Angriffen an der Front im Osten des Landes berichtet. Selenskyj widersprach damit der russischen Darstellung beim Besuch von Kremlchef Wladimir Putin in Kursk zuvor am Mittwoch, dass dieses Gebiet vollständig zurückerobert worden sei. Schwerpunkt der Gefechte sei die seit Monaten umkämpfte Stadt Pokrowsk, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft aus Kiew.

Zugleich kämpften ukrainische Einheiten immer noch auf russischem Boden in den Gebieten Kursk und Belgorod, erklärte der Staatschef. Dies geschehe zum Schutz der ukrainischen Städte Sumy und Charkiw.

Ukrainische Militärbeobachter verzeichnen im russischen Gebiet Kursk tatsächlich noch einige wenige Quadratkilometer Boden unter Kontrolle Kiewer Truppen - es ist der Rest des Vorstoßes auf Feindesland vom Sommer 2024. Unklarer ist die Lage im Fall Belgorod. Wenn ukrainische Truppen dort auf russischem Gebiet agieren sollten, könnte es darum gehen, einen Keil zwischen Moskauer Einheiten zu treiben, die Charkiw gefährden.

Der ukrainische Generalstab in Kiew zählte in seinem Abendbericht 104 einzelne russische Angriffe auf, davon 43 im Raum Pokrowsk. In der Stadt Sumy gab es abends Explosionen, wie der Rundfunksender Suspilne berichtete.

Vorbereitung auf Gefangenenaustausch

Selenskyj sagte in seiner Botschaft, dass der geplante Gefangenenaustausch weiter vorbereitet werde. Die Ukraine und Russland hatten sich bei Gesprächen vergangene Woche in Istanbul darauf geeinigt, jeweils 1000 Kriegsgefangene freizulassen.

Zusammenfassung
  • Der ukrainische Präsident Selenskyj berichtet von 104 russischen Angriffen an der Front, davon 43 allein im Raum Pokrowsk.
  • Ukrainische Einheiten halten laut Militärbeobachtern noch einige wenige Quadratkilometer im russischen Gebiet Kursk und agieren möglicherweise auch in Belgorod zum Schutz von Sumy und Charkiw.
  • Die Ukraine und Russland bereiten einen Gefangenenaustausch vor, bei dem jeweils 1000 Kriegsgefangene freikommen sollen.