Selenskyj trifft US-Senator Graham für mehr Druck auf Moskau
Selenskyj warf Moskau vor, sich über diplomatische Initiativen lustig zu machen und die Verhandlungen als Tarnung zu benutzen, um eine neue Offensive vorzubereiten. Russland führe Schläge gegen ukrainische Städte und Dörfer aus und lehne alle Vorschläge für eine Waffenruhe ab, sagte Selenskyj. "Deshalb ist zusätzlicher Druck nötig", betonte er. Der Präsident dankte dem Republikaner Graham und dem Demokraten Blumenthal, dass ihre beiden politischen Lager die Ukraine unterstützen. "Es ist das echte Engagement der Vereinigten Staaten in jeder Phase der Verhandlungen, das einen verlässlichen Frieden garantieren kann", sagte Selenskyj.
Graham und Blumenthal trafen sich bei ihrem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt auch mit Regierungschef Denys Schmyhal, um über einen Ausbau der Handelsbeziehungen zu sprechen. "Ich erwarte, dass sich diese Geschäftsbeziehung auf den militärischen Sektor konzentrieren wird, dass der militärisch-industrielle Komplex der USA der Ukraine Waffen verkaufen wird, die wir entwickelt haben. Andere Länder könnten sie von uns kaufen und an die Ukraine liefern", sagte Graham der Agentur Interfax-Ukraine zufolge auf einer Pressekonferenz.
Graham und Blumenthal haben ein Paket neuer Sanktionen gegen Russland vorbereitet, das im US-Senat auf eine große, überparteiliche Mehrheit zählen kann. Graham will damit jedoch den Vermittlungsbemühungen seines Parteifreunds US-Präsident Donald Trump nicht zuvorkommen, kommende Woche sollen laut Graham aber die Beratungen im US-Senat beginnen. Dennoch ist aber aktuell noch unklar, ob das Sanktionspaket auch im Repräsentantenhaus auf eine Mehrheit zählen könnte.
Zusammenfassung
- Der ukrainische Präsident Selenskyj traf in Kiew die US-Senatoren Lindsey Graham und Richard Blumenthal und forderte schärfere Sanktionen gegen Russland.
- Ein neues Sanktionspaket gegen Russland wird von 82 US-Senatoren unterstützt, ist aber im Repräsentantenhaus noch nicht gesichert.
- Graham und Blumenthal sprachen mit Regierungschef Schmyhal über einen Ausbau der Handelsbeziehungen und erwarten, dass künftig US-Waffen an die Ukraine verkauft werden.