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Schiffsunglück vor Lampedusa: Mindestens 20 Tote

13. Aug. 2025 · Lesedauer 2 min

Bei dem Untergang von zwei Migrantenbooten vor der Insel Lampedusa sind am Mittwoch mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen, weitere 27 werden noch vermisst. 61 Menschen konnten sich retten und sind bereits auf Lampedusa eingetroffen, wie italienische Medien berichteten. Zu den Todesopfern zählten eine Neugeborene und zwei weitere Kinder.

Das Unglück ereignete sich 18 Seemeilen von Lampedusa entfernt. Die Boote waren von der libyschen Küstenstadt Zawiya abgefahren. Warum sie kenterten, ist noch unklar. Vier Überlebende wurden ärztlich behandelt.

"Dieses dramatische Ereignis bestätigt einmal mehr die Dringlichkeit, bereits in den Herkunftsgebieten gefährliche Seereisen zu verhindern und den skrupellosen Menschenhandel, der dieses Phänomen antreibt, unermüdlich zu bekämpfen", kommentierte der italienische Innenminister Matteo Piantedosi.

Filippo Ungaro, Sprecher des UNHCR, des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, erklärte sich wegen des neuen Schiffsunglück im zentralen Mittelmeer zutiefst bestürzt. "Seit Jahresbeginn sind 675 Menschen im zentralen Mittelmeer ums Leben gekommen. Legale Fluchtwege müssen gestärkt werden", erklärte Ungaro auf X.Der Chef der oppositionellen Grünen, Angelo Bonelli, bezeichnete das Mittelmeer als "großen Friedhof".

Die zentrale Mittelmeerroute von Nordafrika nach Italien gilt als gefährlichste Migrationsroute der Welt. Viele Menschen wagen jedes Jahr die Überfahrt über das Mittelmeer, meist von Libyen oder Tunesien aus. Immer wieder kommt es dabei zu schweren Unglücken.

Zusammenfassung
  • Beim Untergang von zwei Migrantenbooten 18 Seemeilen vor Lampedusa sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Neugeborenes und zwei weitere Kinder.
  • 27 Menschen gelten weiterhin als vermisst, während 61 Überlebende die Insel Lampedusa erreichen konnten und vier von ihnen medizinisch behandelt wurden.
  • UNHCR-Sprecher Filippo Ungaro wies darauf hin, dass seit Jahresbeginn bereits 675 Menschen im zentralen Mittelmeer gestorben sind, und forderte mehr legale Fluchtwege.