Schellhorn zum dritten Mal NEOS-Landessprecher in Salzburg
"Die Bestätigung war da, auch wenn sie nicht so hoch ausgefallen ist", hieß es von NEOS-Sprecher Simon Makart auf APA-Nachfrage. Auf Schellhorn entfielen 37 Stimmen, auf Patt 32 Stimmen. "Es war ein Weckruf, so ehrlich muss man auch sein", kommentierte der Sprecher die Lage. Die "komplette Bestätigung innerhalb der Organisation" werde man sich in den nächsten Jahren holen. "Sepp Schellhorn vereint Erfahrung und Innovationskraft - Eigenschaften, die Salzburg jetzt dringend braucht", streute Neos-Generalsekretär Douglas Hoyos dem Gewählten in einer Presseaussendung Rosen.
Schellhorn ist mit seiner heutigen Wahl bereits zum dritten Mal Landessprecher der NEOS in Salzburg. Zunächst stand er der pinken Landesgruppe von der Gründung 2012 bis Mitte 2014 vor. Als er der ins EU-Parlament wechselnden Angelika Mlinar in den Nationalrat nachrückte, folgte ihm als Landessprecher der Unternehmer Christian Dreyer, der sich aber zwei Jahre später aus beruflichen Gründen wieder zurückzog. Der Goldegger Gastronom übernahm erneut das Ruder in Salzburg.
2018 führte Schellhorn die Partei dann erfolgreich in ihre erste Salzburger Landtagswahl, der von ihm angestrebte Sitz in der Landesregierung blieb ihm aber - offenbar auf Betreiben des ÖVP-Wirtschaftsbundes - in der Folge verwehrt. Die NEOS schafften zwar als erste Landesgruppe tatsächlich den Einzug in eine Landesregierung, Landesrätin in der schwarz-grün-pinken Koalition wurde allerdings Andrea Klambauer. Schellhorn behielt sein Mandat im Nationalrat, bis er Mitte 2021 überhaupt alle politischen Funktionen zurücklegte und Klambauer auch den Parteivorsitz in Salzburg übernahm.
Debakel bei der Landtagswahl 2023
Bei der Landtagswahl 2023 setzte es ein Debakel für die NEOS, die sich nach fünf Jahren wieder aus Landesregierung und Landtag verabschieden mussten. Konsequenz daraus war der Rücktritt des gesamten Landesteams. Die Führung wurde von der Bundespartei übernommen, bis im Oktober 2023 die bis dahin unbekannte Lisa Aldali zur Landessprecherin gewählt wurde. Nach etwas mehr als einem Jahr legte sie diese Funktion heuer im Jänner aber wieder zurück, weshalb nun erneut eine Wahl notwendig wurde.
Zusammenfassung
- Sepp Schellhorn wurde am Samstag mit 52 Prozent der Stimmen (37 von 69 abgegebenen Stimmen) zum dritten Mal zum Landessprecher der NEOS Salzburg gewählt, sein 26-jähriger Herausforderer Ignacio Patt erhielt 32 Stimmen.
- Die Wahl gilt als Weckruf für die Partei, da das Ergebnis laut NEOS-Sprecher Simon Makart eine „dünne Mehrheit“ darstellt und die „komplette Bestätigung innerhalb der Organisation“ erst in den nächsten Jahren angestrebt wird.
- Nach dem Wahldebakel bei der Landtagswahl 2023 und dem Rücktritt des gesamten Landesteams war dies bereits die zweite Neuwahl der Landesführung innerhalb von knapp eineinhalb Jahren.