Sacher-Chef: Doskozil zeigt Parallelen zu Haider

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Das Chaos rund um die SPÖ geht weiter. Am Montag verkündete SPÖ-Geschäftsführer Christian Deutsch, wie es nach den zahlreichen Bewerbungen, um den Parteivorsitz weitergehen wird. Bei "WildUmstritten" diskutierten Sacher-Chef Matthias Winkler, Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig und PR-Berater Stefan A. Sengl über die geplante Vorgehensweise und den aktuellen Zustand der SPÖ.

Am Montag einigte sich der SPÖ-Vorstand auf einen Fahrplan für die Mitgliederbefragung. Das sorgte für viel Kritik – unter anderem vom Traiskirchner SPÖ-Bürgermeister Andreas Babler.

Doskozil wie Haider? 

Sacher-Chef Matthias Winkler sieht bei "WildUmstritten" ein "totales Führungsversagen" und eine "Kollektivschuld vieler Verantwortungsträger". Landesvorsitzende hätten in der Vergangenheit Störaktionen des burgenländischen Landeshauptmannes Hans Peter Doskozil unterbinden müssen. Der ehemalige Polizeichef weise nach Meinung Winklers Parallelen zum verstorbenen BZÖ-Politikers Jörg Haider auf, "der einfach Freude an der Zerstörung, Freude an dem Durcheinander hatte, um es nachher wieder aufzuräumen".

Glawischnig: Sozialdemokratie schafft sich auf Zeit ab

Was Glawischnig "bass erstaunt" zurücklässt, sei, dass sich die Sozialdemokratie ein halbes Jahr lang selbst "abschafft" und aus dem "politischen Spiel" nehme. Die SPÖ fehle dadurch als "staatstragende" Kraft. Die Ex-Politikerin findet das schade, weil die SPÖ historisch immer viel dazu beigetragen habe, wohin sich das Land bewegen soll. Sacher-Chef Winkler stimmte ihr zu und nannte es eine "Selbstauflösung oder Selbstaufgabe einer Partei auf Zeit".

Das P in SPÖ steht für ...?

Für PR-Berater Stefan A. Sengl steht das P in SPÖ derzeit für Peinlichkeit. Immerhin gebe es Vorlagen, die zeigen, wie man Vorwahlen durchführt, damit es ein "entsprechend klares Ergebnis" gibt. Er sieht ein "grenzwertiges Verständnis von Verantwortungswahrnehmung". Winkler glaubt, dass das SPÖ-Chaos nicht mit Juni beendet sein wird. Es werde im Juni "frisch-fröhlich" weitergehen, denn auch ein Parteitag werde die Probleme nicht lösen.

Moderator Werner Sejka warf das Wort Pfusch in den Raum, doch davon wollte Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig nichts hören. Sie stellte sich ebenfalls die Frage, wie es nach dem Juni weitergehen werde und stimmte Winkler in seiner Sorge zu. Eine Weiterführung des parteiinternen Konflikts könnte ihrer Meinung nach der FPÖ bei der nächsten Nationalratswahl helfen.

Inhaltliche Debatte fehlt

Worin sich allerdings alle drei einig waren: Es fehle an inhaltlicher Debatte. Sengl bemängelte, dass der SPÖ-Vorstand verpasst habe, einen parteiinternen Diskussions-Prozess zu präsentieren. Viel mehr sei dieser Aspekt aufgrund von organisatorisch-technischen Details in den Hintergrund gedrängt worden. 

ribbon Zusammenfassung
  • Bei "WildUmstritten" diskutieren Sacher-Chef Matthias Winkler, Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig und PR-Berater Stefan A. Sengl über die geplante Vorgehensweise und den aktuellen Zustand der SPÖ.
  • Winkler sieht ein "totales Führungsversagen" und eine "Kollektivschuld vieler Verantwortungsträger" und zieht Parallelen zwischen Hans Peter Doskozil und Jörg Haider.
  • Haider hätte "einfach Freude an der Zerstörung, Freude an dem Durcheinander" gehabt, nur um es "nachher wieder aufzuräumen".

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