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Russland widerspricht Berichten über Kinder-Entführungen

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Russland hat Vorwürfe der USA zu einer angeblichen Verschleppung ukrainischer Kinder als "absurde Äußerungen" zurückgewiesen.

Die Kinder würden gemeinsam mit ihren Angehörigen vor dem Beschuss der ukrainischen Streitkräfte in Sicherheit gebracht, teilte die russische Botschaft in den USA am Mittwoch mit. Zuvor hatte das US-Außenministerium Moskau vorgeworfen, mit einem breit aufgestellten Netzwerk Tausende Kinder unrechtmäßig in Gebiete unter russischer Kontrolle zu bringen. Nach einem Bericht von Wissenschaftern der US-amerikanischen Yale-Universität soll Russland mindestens 6.000 ukrainische Kinder in Einrichtungen auf der Krim oder in Russland gebracht haben. Auch die Ukraine wirft Russland immer wieder vor, Kinder zu verschleppen. Diese "Deportation" sei ein Kriegsverbrechen, so das US-Außenministerium.

"Der Hauptzweck der Lager, die wir identifiziert haben, scheint die politische Umerziehung zu sein", sagte Forscher und Mitautor Nathaniel Raymond. Es seien mindestens 43 Lager oder ähnliche Einrichtungen identifiziert worden. Nach der Untersuchung handelt es sich bei den entführten Kindern um Waisen und solche mit Eltern oder Vormündern. Einige Kinder sollen demnach von russischen Familien adoptiert oder in Pflegefamilien untergebracht worden sein.

Moskau beschuldigt "Kiewer Regime"

Dagegen schrieb die russische Botschaft laut der auch vom Außenministerium in Moskau verbreiteten Mitteilung, dass die Kinder gerettet würden. "Wir tun alles Mögliche, um die minderjährigen Bürger bei ihren Familien zu halten - und im Fall des Fehlens oder des Todes der Eltern und Angehörigen die Waisen in Obhut zu geben." Vielmehr sei das "Kiewer Regime" für den Tod und die Verletzungen von Kindern verantwortlich, so die russische Botschaft. Im vergangenen Jahr seien im von russischen Truppen besetzten Donbass 153 Kinder durch die "Handlungen" Kiews und die vom Westen gelieferten Waffen getötet worden. 279 Kinder seien verletzt worden.

Die ukrainischen Streitkräfte würden etwa mit US-Mehrfachraketenwerfern vom Typ Himars Schläge gegen zivile Infrastruktur verüben, damit würden auch Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser getroffen, behauptete die Botschaft. Die Ukraine wirft russischen Truppen ebenfalls immer wieder Beschuss solcher zivilen Einrichtungen vor. Wegen des vor knapp einem Jahr begonnenen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine werden viele Kinder zu Waisen oder verlieren im Zuge der Kampfhandlungen Kontakt zu ihren Eltern. Millionen Ukrainer sind auf der Flucht vor den russischen Angriffen.

ribbon Zusammenfassung
  • Russland hat Vorwürfe der USA zu einer angeblichen Verschleppung ukrainischer Kinder als "absurde Äußerungen" zurückgewiesen.
  • Die Kinder würden gemeinsam mit ihren Angehörigen vor dem Beschuss der ukrainischen Streitkräfte in Sicherheit gebracht, teilte die russische Botschaft in den USA am Mittwoch mit.
  • 279 Kinder seien verletzt worden.
  • Die Ukraine wirft russischen Truppen ebenfalls immer wieder Beschuss solcher zivilen Einrichtungen vor.