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Russland stuft WWF als "ausländischen Agenten" ein

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Russland hat nun auch die Umweltorganisation WWF als "ausländischer Agent" eingestuft. Der russische Ableger des WWF kündigte an, gegen die Entscheidung des Justizministeriums in Moskau zu klagen.

Wer als "ausländischer Agent" gelistet ist, muss mit zahlreichen Nachteilen rechnen. Nichtregierungsorganisationen (NGO) beklagen, dass sich Russen abwenden - aus Angst, der Zusammenarbeit mit "ausländischen Agenten" bezichtigt zu werden.

Der WWF (World Wide Fund for Nature) befürchtet, dass der Natur- und Artenschutz im flächenmäßig größten Land der Erde gefährdet wird.

Die Organisation verwies in einer Stellungnahme auf drei Jahrzehnte Arbeit in Russland, die heute von etwa 1,5 Millionen Menschen unterstützt werde. "Es ist sehr wichtig für uns, dass sie an unserer Seite bleiben in diesen schwierigsten Zeiten. Umweltprojekte können nicht auf Pause gesetzt werden, weil das den Erfolg der früheren Jahrzehnte zunichtemachen könnte."

Der WWF gehört zu den großen Umweltorganisationen weltweit. Das Justizministerium wirft ihm vor, Entscheidungen von Politik und Behörden kritisch zu hinterfragen.

Das Ministerium begründete die Einstufung als "ausländischer Agent" so: "Unter dem Anschein einer Tätigkeit zum Schutz der Natur und der Umwelt, der biologischen Vielfalt versuchten die Vertreter des WWF, auf Entscheidungen der Exekutive und des Gesetzgebers der Russischen Föderation Einfluss zu nehmen.

Sie behinderten die Umsetzung von industriellen und Infrastrukturprojekten." Die russische Regierung hat bereits Dutzende NGO, unabhängige Medien und Menschen mit dem Etikett "ausländischer Agent" gebrandmarkt.

ribbon Zusammenfassung
  • Der russische Ableger des WWF kündigte an, gegen die Entscheidung des Justizministeriums in Moskau zu klagen.
  • Wer als "ausländischer Agent" gelistet ist, muss mit zahlreichen Nachteilen rechnen.
  • Das Justizministerium wirft ihm vor, Entscheidungen von Politik und Behörden kritisch zu hinterfragen.
  • Die russische Regierung hat bereits Dutzende NGO, unabhängige Medien und Menschen mit dem Etikett "ausländischer Agent" gebrandmarkt.