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Brände, Verletzte und eine Tote nach russischen Angriffen

Heute, 07:57 · Lesedauer 3 min

Bei neuen russischen Angriffen sind am Dienstag in der Ukraine mindestens ein Mensch getötet und 17 weitere Zivilisten verletzt worden. Im Gebiet Dnipropetrowsk teilten die Behörden mit, dass bei einem Raketen- und Drohnenangriff eine 65 Jahre alte Frau getötet und elf Menschen, darunter zwei Kinder, verletzt worden seien. Im Gebiet Charkiw gab es bei einer Drohnenattacke sechs Verletzte, darunter zwei Feuerwehrleute. Auch Technik der Feuerwehr sei zerstört worden.

Im Gebiet Odessa im Süden der Ukraine am Schwarzen Meer kam es laut Gouverneur Oleh Kiper zu mehreren Bränden nach Schlägen gegen die Energie- und Hafeninfrastruktur. Die Feuer seien gelöscht worden. Es gebe keine Verletzten, sagte er.

Die ukrainischen Luftstreitkräfte zählten insgesamt 130 russische Angriffe mit Drohnen, von denen 92 abgewehrt worden seien. Zudem habe Russland mit sieben Raketen angegriffen. Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.

In der Stadt Sterlitamak in Baschkortostan im südlichen Ural kam es indes bei einem ukrainischen Angriff auf ein petrochemisches Werk zu einer Explosion und drei Bränden. Gouverneur Radi Chabirow sprach von zwei Drohnenattacken gegen einen Industriekomplex in der Stadt, die mehr als 1.500 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt ist.

Trümmerteile der abgeschossenen Flugobjekte seien auf den Komplex gestürzt. Es gebe keine Toten oder Verletzten, sagte Chabirow. Eine Wasseraufbereitungsanlage in dem Werk sei teils zerstört worden, teilte die Stadtverwaltung von Sterlitamak mit.

In der Stadt Kstowo im Gebiet Nischni Nowgorod an der Wolga kam es zu einem Brand in einer Industrieanlage im Bereich einer Ölraffinerie des Konzerns Lukoil und in einem petrochemischen Werk. Das Lukoil-Werk gehört zu den wichtigsten Benzin-Produktionsstätten in Russland. In sozialen Netzwerken berichteten Augenzeugen von Explosionen.

Russisches Ministerium meldet Abschuss von 85 Drohnen

Die russische Führung hatte angesichts der zunehmenden Drohnenattacken zuletzt angekündigt, den Schutz von Ölraffinerien und anderen Objekten der Energiewirtschaft deutlich zu verstärken. Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass in der Nacht 85 ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien. Es machte aber erneut keine Angaben zu Treffern oder Schäden durch Kiews Angriffe.

Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf gegen die seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernde russische Invasion immer wieder Ziele im Nachbarland an. Mit dem Beschuss von Anlagen der Ölindustrie will sie den Nachschub für das russische Militär und seinen Angriffskrieg stören.

Die Explosionen in den strategisch wichtigen Produktionsstätten wirken sich zudem auf den Handel aus. So ist etwa der Export von Benzin und Diesel eingeschränkt, mit dem das Land wichtige Einnahmen auch für die Fortsetzung des Kriegs erzielt. Die russische Führung räumt zwar Probleme ein, betont aber, die Lage sei trotzdem unter Kontrolle und stabil.

Zusammenfassung
  • Bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine wurden mindestens ein Mensch getötet und 17 Zivilisten verletzt, wobei im Gebiet Dnipropetrowsk eine 65-jährige Frau starb und elf Menschen, darunter zwei Kinder, verletzt wurden.