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Rund 200 ausreisewillige Österreicher in Israel gemeldet

16. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Wegen des Kriegs zwischen Israel und dem Iran wollen einige europäische Länder ihre Staatsbürger aus Israel in Sicherheit bringen. Bisher meldeten "sich rund 200 grundsätzlich ausreisewillige Personen bei der Österreichischen Botschaft Tel Aviv", wie das Außenministerium in Wien der APA am Montag mitteilte. Aufgrund der Anweisungen israelischer Behörden gebe es aus "Sicherheitsgründen neben der Luftraumsperre eine de-facto-Einschränkung der Bewegungsfreiheit im Land".

Das Außenministerium erklärte weiter: "Die Lage diesbezüglich wird laufend geprüft, auch in Kooperation mit unseren Partnern, und die Reisenden demgemäß informiert." Österreicherinnen und Österreicher, die sich in der Region befinden, werden dazu aufgerufen, sich bei https://auslandsregistrierung.bmeia.gv.at zu registrieren, hieß es.

Tschechien hat unterdessen laut Deutscher Presse-Agentur damit begonnen, seine Bürgerinnen und Bürger aus Israel in Sicherheit zu bringen. Ein Konvoi habe in der Früh auf dem Landweg die Hafenstadt Tel Aviv verlassen und die Grenze eines israelischen Nachbarlandes erreicht, sagte die tschechische Botschafterin in Israel, Veronika Kuchynova-Smigolova der Nachrichtenagentur CTK. Von dort soll es mit einem Regierungsflugzeug weiter nach Prag gehen. Es werde mit rund 80 Passagieren an Bord gerechnet. Um welches Nachbarland es sich handelt, wurde aus Sicherheitsgründen nicht genannt.

Polen und Slowakei planen

Polen will ebenfalls seine Bürgerinnen und Bürger heimholen. Geplant sei ein Konvoi auf dem Landweg ins benachbarte Jordanien, sagte die stellvertretende Außenministerin Henryka Moscicka-Dendys in Warschau. Von der jordanischen Hauptstadt Amman sollen die Polen dann mit dem Flugzeug zurück in ihr Heimatland gebracht werden. Man habe sich für diese Route entschieden, da der Luftraum über Israel derzeit gesperrt sei. Den Angaben zufolge haben sich rund 200 Menschen für die Aktion gemeldet.

Auch die Slowakei will ihre Bürger aus der Krisenregion ausfliegen. Schon am Montagabend werde der erste von zwei in die Region geschickten Regierungsfliegern in Bratislava zurückerwartet, weitere Details wolle man aber aus Sicherheitsgründen vorerst nicht bekanntgeben, teilte das Außenministerium in Bratislava mit. Das Innenministerium konkretisierte, dass der erste Flug mit 91 Passagieren aus Jordanien, der zweite aus Zypern ankommen werde.

Rumänische Medien berichteten unterdessen, dass einzelne Rumänen Israel auf dem Landweg über Jordanien verlassen hätten. Als weitere mögliche Route zu Lande gilt Ägypten. Rumäniens Regierung hat bisher keine Pläne zum Ausfliegen bekanntgegeben.

Zusammenfassung
  • Rund 200 Österreicherinnen und Österreicher haben sich bei der Botschaft in Tel Aviv als ausreisewillig gemeldet, das Außenministerium prüft die Lage laufend und informiert die Reisenden.
  • Wegen der Luftraumsperre und Sicherheitsanweisungen ist die Bewegungsfreiheit in Israel derzeit stark eingeschränkt, weshalb Österreich zur Registrierung auf einer speziellen Webseite aufruft.
  • Mehrere europäische Länder wie Tschechien, Polen und die Slowakei organisieren Evakuierungen, wobei Tschechien rund 80, Polen etwa 200 und die Slowakei 91 Passagiere per Landweg und Flugzeug in Sicherheit bringt.